Ich kenne Deinen Hund überhaupt nicht, maße mir da kein Urteil an. Was mich an den Geschichten wundert, sind die Junghunde und deren Besitzer. Ist es normal, so ein unerfahrenes Ding seine Erfahrungen selber machen zu lassen? Meine Zwerge waren immer in 2-5m Umkreis von mir, egal ob mit oder ohne Leine. Erst tat es der Folgetrieb, dann die Bindung. Ich lasse mein Kind doch nicht einfach zu Fremden hin laufen ... oder glaubt alle Welt noch an den Welpenschutz?
Welpen brüllen übrigens immer, als wären sie knapp dem Tode entronnen. Reiner Selbstschutz und nicht Gradmesser für den erlittenen Schmerz.Das Problem ist, daß Zähne sehr spitz und Gesichtshaut recht dünn und straff gespannt ist. Wenn ein Hund wirklich verletzen WILL, sind es nicht nur ein paar Kratzer auf der Nase.
Das Verhalten Deines Hundes empfinde ich übrigens als normal. Meine erwachsenen Mutterhündinnen reagieren ähnlich. Die große Rudelchefin sagt jedem distanzlosen Springling schon auf größere Entfernung, wenn er sich ihrer Individualdistanz nur nähert. Überschreitet er diese Grenze aus Dummheit oder Übermut, maßregelt sie sofort. Kurz und knapp, der Welpe quietscht und bleibt ihr vom Leib. Ich bin immer wieder damit beschäftigt, diese Grenzübertritte zu verhindern. Die meisten Menschen mögen es nicht, wenn ihr Welpe schreit ... und ehrlich gesagt, meine Hündin ist nicht für die Erziehung aller umliegenden Junghunde zuständig.
Die jüngere Mutterhündin spielt nett mit Jungvolk und hat ein Ampelsystem für hyperaktive Junghunde. Sie warnt erst körpersprachlich, dann knufft sie und erst danach maßregelt sie. Anschließend spielt sie mit dem Junghund, der nun respekt- und maßvoll bleibt. Eine gleichaltrige Hündin, die noch nicht Mutter war, benimmt sich übrigens völlig anders.
entspannte Grüße
Lucie
__________________________________________________________________ Sylvia mit der haarigen und komplett intakten Chaos-Collie-Truppe:
Couwie <sprich: Kuuhwiie>, dem himmlischen Schäferhund, Velvette, Seelenhund und Rudelchefin, Rettich, Chaotin und Championette und Tochter von Velvette, Lucie, Katzen-Collie und Schmutzhund und völlig verkannte Ressourcen-Verteidigerin, Jette, Springding und Tochter von Lucie mit fast perfekten Ohren
nachdem ich länger schon nichts geschrieben habe, wolllte ich von den letzten Erfolgen schreiben :-)
Wir waren ja beim TA und haben Puf auf links drehen lassen und das Gute ist, dass auf den Röngtenbildern keine Athrosen erkennbar sind und auch der HD-Grad nicht schlimmer geworden ist. Deswegen, bzw. wegen meiner Schilderung von Pufs Verhalten (also das Puf so heftig übertrieben gemaßregelt hatte) hat Puf eine Teufelskrallekur verschrieben bekommen (man kann ja nicht alles auf Röngtenbildern sehen) und auch Termine beim Osteopathen und grad dieser Besuch hat sich sowas von gelohnt.
Puf hat zum Einen die Behandlung mehr als genossen und er hatte einige Blockaden, die gelöst worden sind. Seitdem ist Puf auch relaxter - ich denke, dass ist die richtige Bezeichnung - klar, Puf ist und bleibt ein Hibbel, aber er dreht nicht mehr total hoch.
Ich passe weiterhin auf, dass grad Junghunde mit der "das Leben ist ein rosaroter Ponyhof"-Einstellung nicht direkt auf ihn zuhüpfen können (aber erstaunlich ist, wie viele Leute noch an dem Welpenschutz glauben*wunder* ) und bei Strandbesuchen sorge ich dafür, dass meine Tasche nicht bewacht werden muss (es ist aber auch, dass ich grad jetzt in der Ferienzeit und bei dem Wetter die üblichen Hundestrände meide, weil da teilweise Sardinenfeeling ist und ich auf solche Enge nicht so abfahre - hängt nun nicht direkt mit dem Hund zusammen, ich mag von mir aus dieses enge Nebeneinanderliegen nicht - aber wir haben noch genügend andere Ausweichstellen, die vielleicht nicht feinsandig sind, aber dafür nicht überbelegt). Aber Puf steht nicht gleich steil und damit bin ich zufrieden :-)
Den Abruf von quietschenden Mädels üben wir natürlich weiterhin, wobei wir die quietschenden Mädels auch gern mit Katzen, Mardern und sonstigem Getier austauschen können...also der Abruf wird konsequent geübt, fühle ich mich unsicher, dann kommt prompt die Schleppleine an den Hund und gut ist.
Stolz macht mich, dass ich Puf auch stellenweise ohne Leine am Rad mitlaufen lassen kann er bleibt an meiner Seite und achtet auch auf mich - ich bilde mir ein, wir sind auf einen guten Weg ein Team zu werden
Was aber nicht heißt, dass es keine Reibungspunkte gibt und es langweilig bei uns werden würde*schmunzl* ne da ist noch mehr als genug Arbeit da, aber er ist jede Minute wert, wo ich mit ihm arbeite - zudem ich auch immer mehr über mich selbst lerne
erstmal eine große Entschuldigung, dass ich schon ewig nichts mehr geschrieben habe, aber ich kam einfach nicht dazu bzw. ich war irgendwie selten im Internet unterwegs.
Zumindest kann ich von einigen Erfolgen schreiben
Wir haben nach einiger Zeit wieder den Schäferhund getroffen, der von Puf den Ratsch unterm Auge hatte - Puf schaute ihn an, ging aber nicht auf ihn los*freu* im Gegenteil, ein Pfiff von mir langte und er kam angelaufen....wieso sie sich unangeleint trafen? wir waren am Strand und ich hatte nicht drauf geachtet, welche Hunde da noch kamen, weil ich mitm Rücken zu dem "Hauptweg" stand...Eigentlich wollte ich ihn aufgeregt zurückrufen, aber ein Gassibekannter legte ruhig seinen Arm auf meinen Arm und sagte, dass ich ruhig bleiben sollte...
Klar ist für mich, dass Puf einige Junghunde nie leiden wird (zu 99% sind es dann meist Retrieverwelpen, so wie wir feststellen konnten) - muss er nicht, ich achte vermehrt auf seine Körpersprache und nehme ihn dann raus bzw. wir drehen um, wenn es nötig ist.
Aber auf der anderen Seite ist er auch sehr fürsorglich, wenn er einen Junghund mag...so mit Marley einem Schweißhundmix - es ist nicht so, dass die Beiden rocken, dies ist überhaupt nicht der Fall, aber als Marley von einem älteren Hund arg bedrängt wurde, splittete Puf ruhig aber sehr deutlich, so dass der ältere Hund Marley in Ruhe gelassen hatte. Es gibt auch eine junge Border Collie-Dame, die Dinge machen darf, die manch ein anderer Hund sich nie erlauben dürfte. Z.B. Puf beim Löcherbuddeln beobachten - es sieht einfach herrlich aus, Puf buddelt und die Lütte liegt in einem Abstand und schaut dem Treiben interessiert zu
Ich bin wirklich froh, dass es diese Fortschritte gibt und werde weiterhin fleißig mit Puf üben, manche Situationen besser zu bestehen und was ich vergessen habe - hat ja nichts direkt mit seiner Junghundeproblematik zu tun, aber Puf und ich sind jetzt in der Besuchshundestaffel und arbeiten fleißig auf die Prüfung im Herbst hin
Menschen gegenüber ist er einfach ein Schatz und sucht die Nähe der Leute, genießt Berührungen und wenn wir so helfen können, warum denn nicht?! und bei den Theoriestunden sind die Hunde immer dabei, Puf verschläft diese 2 Stunden auf seiner Decke und lässt sich auch nicht von den Hunden anstecken, die das lange Warten noch nicht können und dann auch mal quengeln - ich bin schon verdammt stolz auf meinen Pufi
Es kam das letzte Mal auch wieder so ein kleiner Wesenstest durch, da sollte z.B. ein dunkel gekleideter Mensch frontal auf die Hunde zugehen, eben um sehen zu können, was die Hunde dann machen - ich hatte so recht, als ich sagte, dass Puf anfangen würde zu wedeln und dann "Arouhh" machen würde, auch als eine Begegnung mit einem gehandicapten Menschen nachgeahmt wurde, blieb Puf freundlich. Das nächste Mal soll geschaut werden, wie die Hunde auf Rollatoren, Gehhilfen und Rollstühle reagieren - ich ahne schon, dass Puf auf den Schoß des Rollstuhlfahrers klettert*g* dies macht er nämlich oft bei einem Nachbarn, der im Rollstuhl sitzt*g*
Aber genug geschrieben, hier ein, zwei Bildchen von meinen Hunden und wenn ich irgendwie verworren geschrieben habe, einfach nachfragen - ich bin mir sicher, dass ich etwas vergessen habe