Ich habe lange überlegt, ob ich unsere Trainingsstunde vom Samstag nicht lieber in die Frust Rubrik setzten soll, jetzt ist sie halt doch hier gelandet.
Auch hat sich das ganze erst 2 Tage setzen müssen, damit ich mit einer gewissen Distanz und Sachlichkeit darüber berichten kann.
Voraberklärung: Die beiden neuen Trainerinnen: eine TA mit Zusatzausbildung in Verhaltenstherapie bei Hunden, wird auch immer wieder herangezogen bei der Gefährlichkeit und Beurteilung von Hunden. Die Zweite ist ausgebildete Hundetrainerin. Beide machen einen kompetenten Eindruck mit viel Erfahrung. Sie wurden mir von unserer Tierklinik empfohlen.
Meine beiden Kinder waren bei dem Training auch dabei.
Zum Ablauf: nach 40 min Hinfahrt bei eher warmen Wetter kamen wir am Gelände an. Wir konnten nicht direkt dort parken, am Parklatz waren aber Hunde unterwegs, deshalb habe ich gezwungenermassen die Kinder mit Hund vor dem Trainingsgelände aussteigen lassen (sind noch 200m zu Fuss dorthin) und das Auto schnell parkiert. Wie ich zu ihnen jogge, höre ich es schon bellen. Die beiden Trainerinnen hatten ihre Hunde mit auf dem Gelände und Archy hatte sie natürlich gesichtet. Er schon auf 180 und hängt im Gürtel. Die eine Trainerin sperrte die Hunde weg, aber das Kind ist schon im Brunnen. Archy war ab diesem Zeitpunkt auf einer Adrenalinwelle von der er nicht mehr runterkam.
Wir treffen schon total geschafft auf dem Gelände ein. Archy immer noch in der Leine am Bellen, Knurren und was sein Hundeherz sonst noch so hergibt. Besser kann ja der erste Eindruck nicht sein. Erste kurze Gespräche beginnen: Ich versuche das jetzt mal sachlich zusammenzufassen, damit das nicht ganz falsch rüberkommt:
Tatsache ist: Archy reagierte auf dem Trainingsgelände auf fast alles was sich bewegt mit Jagd- und Beutetrieb. Durch sein gepusht sein, störten ihn auch Fussgänger, die 200 m weit weg waren !!! Hunde und andere 4-Beiner sind für ihn Beute, also nix mit Angst oder so. (Das dachte ich mir auch so langsam schon selbst.) Er kommt mit extrem grosser Wahrscheinlichkeit aus einer Packerzucht, ist dadurch genetisch und mit allergrösster Wahrscheinlichkeit auch als Welpe darauf massiv geprägt worden. Diesen Trieb aus ihm herauszubekommen wäre nicht möglich, ihn auch nur richtig zu kanalisieren sehr, sehr schwer. Zu gut deutsch und da stimme ich schweren Herzens den Trainerinnen zu: So war schlicht unverantwortlich von der Orga einen Hund wie Archy hier her zu bringen.
Aussage der TÄ: Archy ist wie ein Hund mit einer schweren Behinderung zu betrachten, nur dass man sie ihm körperlich nicht ansehen kann. Folgende Punkte sollte man daher bei ihm bedenken: Er wurde für die Jagd und für das Rennen und Hetzen der Beute gezüchtet, kann dem aber nie nachgehen. Es wird auch bei intensivstem Training nicht möglich sein, ihn offline rennen zu lassen geschweige denn einfach so mal mit anderen Hunden spielen zu lassen. Daher dann die Frage der TÄ ob das denn artgerecht für ihn sei. Auch von unserer Seite her müssten wir bedenken, dass unsere Kinder nie einfach so mit ihm spazieren gehen könnten und es durchaus möglich wäre, dass wir auch unsere sehr angepassten Minimalziele (ich hatte ein Blatt dabei mit unseren Vorstellungen) wie wandern ruhiger Wege und ruhiges Vorbeiführen an anderen Hunden. Ein belebter Wanderweg wie bei uns am Fluss mit Menschen und anderen Hunden liegt eventuell gar nicht drin. Wir sollen uns überlegen, ob wir das eine ganzes Hundeleben auf uns nehmen wollen. (Ich will!!!)
Es fielen dann auch in diesem Zusammenhang Worte wie: Hund angeben oder euthanasieren (klingt doch besser wie einschläfern). Auf meine Frage hin: Wohin denn den Hund abgeben, hiess es erst eventuell in ein Tierheim hier in der Nähe, die auf schwere Fälle spezialisiert sind und am Schluss der Stunde war die einhellige Meinung der beiden, das ein Abgeben nicht in Frage kommt, da keiner mehr mit Archy machen könnte wie wir.
So, jetzt könnt ihr euch ja so halbwegs vorstellen, wie es mir dabei ging. Ich hatte ja auch noch meine beiden Kinder neben mir stehen und eigentlich habe ich dieses Training nicht angesetzt um zu hören, dass der Hund hoffnungslos ist und weg gehört. Das kann doch nicht sein, dass der erste Hunde vor den Zug rennt und der zweite eingeschläfert werden soll, weil er im Endeffekt ein unglückliches Leben hat und/oder zu gefährlich ist.
So, jetzt komme ich mal zum Trainingsteil: Nachdem das alles angesprochen war (und hier muss ich leider auch den Trainerinnen zustimmen, dass muss alles angesprochen werden, sonst ist es blauäugig und das nützt ja im Moment niemandem was), kamen wir auf das weitere Vorgehen zu sprechen: Zuerst mal meinten beide, dass die Tipps hier aus den Forum (ich hatte sie ja mit Info-Material versorgt) gold wert waren und absolut in die richtige Richtung laufen: NILIG, Klickern, Maulkorbtraining und Co sei dank. Zusätzlich trainieren wir gerade einen Gentle Leader ein, damit Archy besser zu halten ist. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit medikamentös etwas zu machen mit einen Psychopharmaka, um sein Erregungslevel soweit zu senken, dass man überhaupt mit ihm Arbeiten kann. Da habe ich am Mittwoch Termin bei der TÄ, ob, was, wie es wirkt, etc. geklärt wird. Zusätzlich sollen wir das Niligen noch vertiefen, ihn auch seine Hauptmalzeiten suchen lassen, ihn überhaupt sehr viele Suchspiele machen lassen, um seine Geist abzulenken und zu beschäftigen.
Da Archy den Gentle Leader bereits ohne Probleme trägt (noch nicht mit Leine) habe ich heute ein Mail für einen nächsten Trainingstermin abgeschickt, diesmal aber bei uns.
Tja, so war das. Jetzt ich stehe ehrlich gesagt mit leicht hängenden Ohren da und muss meinen Optimismus wieder zusammenkratzen.
Auch wenn die Trainerinnen es vielleicht zu schwarz gesehen haben, ist es immer noch besser den Tatsachen realistisch ins Auge zu blicken, wie sich was vorzumachen.
Ein kleiner Lichtblick: Zuhause habe ich lange mit meinem Mann darüber gesprochen, er meint, wir sollen auf gar keinen Fall aufgeben, wir ziehen alle an einem Strang und modifizieren halt weiterhin unsere Ausflüge und den ganzen Rest um Archy rum. Und auch die Kinder sind umso motivierter und haben viele Suchspielchen mit ihm gemacht.Sandra ist eh mit Begeisterung beim Klickertraining mit dabei.
Schlusswort: Ich mache natürlich weiter und wenn das halt im Endeffekt nicht klappt mit diesen Trainerinnen suche ich weiter. Unser „kleiner“ Hunderocker liegt auch gerade so schön hinter mir und schnarcht mir was vor.
Viele Grüsse
Margit
LG Margit mit Archy __________________________________________________________________________________
Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen. (Fridtjof Nansen)
Mensch Margit, dass tut mir alles unendlich leid für Dich! Aber ich sehe auch positives in Deinem Bericht, wirklich! Sie haben Dir dort zu zweit einiges vor den Bauch geklatscht. Alles durchaus realistisch. Das war ein Schock für Dich und sicherlich erschreckend. Aber am Ende des Gespräches hieß es dann Du sollst ihn behalten. Sie haben eine Art Schocktherapie gemacht, um auszuloten welche Chancen ihr habt. Und Du hast deutlich signalisiert Du willst es schaffen! Deine / Euere Bereitschaft ist momentan alles was zählt! Ein Hund wie Archy in den falschen Händen wäre fatal, für ihn und für die Umwelt! Es gibt bei weitem nicht viele Menschen, die sich damit auseinandersetzten würden! Du hast den ersten und wohl wichtigsten Test bei den Damen bestanden! Ihr werdet einen gemeinsamen Weg finde, ich glaube ganz fest an Euch! Auch wenn ich Dir leider nicht sagen kann, wie er aussieht und wo er letzendlich hinführt. Aber viele schöne Momente sind Euch zusammen gewiss!!!
Frustig ist was anderes, das war leider die Realität. Auch wenn sie weh tut. Think positiv! Es scheint, Du hast auf allen Seiten (Familie, Trainer, Forum) ein gutes Team an Deiner Seite.
Ja, ich denke die beiden haben das schon als Schocktherapie gesehen.
Allerdings befürchte ich, sie sind wirklich der Meinung, dass man das wohl nicht hinbekommt mit Archy. Genauere Eindrücke von ihnen bekomme ich wohl am Mittwoch und beim nächsten Treffen.
Viele Grüsse
Margit
LG Margit mit Archy __________________________________________________________________________________
Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen. (Fridtjof Nansen)
Ach Margit, das ist ja echt harter Tobak! Aber gut, dass Du Dich nicht entmutigen läßt. Wobei ich auf der andreren Seite denke-/ spüre, dass Ihr Euch das wirklich gut überlegen müßt. Ich fände es genau so legitim zu sagen: diese unvorhergesehene Aufgabe ist eine Nummer zu groß für uns. Denn sie war so nicht vorauszusehen und sie schränkt Euch massiv ein. Aber damit will ich beiliebe nicht Dir raten, Archy abzugeben, nur das nochmal zu bedenken geben. Mich erinnert das gerade ein bisschen an Beratungsgespräche, die ich manchmal führen muss mit psychisch kranken Müttern, wo es darum geht zu klären, ob das Kind/ die Kinder bei ihnen bleiben können. So zum Beispiel zuletzt mit der Mutter eines hyperaktiven 5 Jährigen, der schon sämtliche Kinder im KiGa vermöbelt hat und anfing auf die Mutter und den Dobermann (!) der Familie loszugehen. Nunja, die Lösung in diesem Fall war etwas komplizierter. Eine optimale Lösung gibt es allerdings seltenst.
Mich würde nochmal interessieren: Hast Du von den Trainerinnen einen wirklich richtig positiven Eindruck? Wie soll das TRaining bei denen ablaufen? Arbeiten die zu zweit? Medikamentös Archy zu unterstützen kann natürlich eine zusätzliche Möglichkeit sein, du läßt Dich da ja auch gut beraten. Ach, ich wünsch Euch ganz vielKraft weiterhin und toll, dass Du die positiven Seiten Eures Kampfschmusers auch sehen kannst!!!
ich denke, Steffi und Veronica haben schon ganz viel Wichtiges zu Deinem Beitrag gesagt, ich kann da eigentlich gar nichts mehr hinzufügen. Ich kann gut verstehen, dass das eine "Schocktherapie" für Dich war! Schön, dass Deine Familie hinter Dir steht. Wenn ihr gemeinsam beschlossen habt, Archy behalten zu wollen und alle an einem Strang zieht, dann heisst es jetzt: "Niemals aufgeben!".
Ja, viel Kraft, wie Veronica schon schrieb, dazu jede Menge Energie und Ausdauer und Nerven wie Drahtseile - das wünsche ich Dir!
******************** Viele Grüße, Steffi mit Bendo - und Pina, Einstein, Tovje und Treff im Herzen
"Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann." (Francis Picabia, 1922)
Liebe Margit, sitze hier ziemlich bedröppelt und denke an Dich! Kann mich noch an meine Diagnose vor ca. 1 Jahr erinnern und meine Panik und die Entscheidung die ich damals traf hieß"ich kann Jacky hier in der Stadt nicht behalten". Meine Trainerin war schonungslos, als sie aber merkte wie verzweifelt ich war bot sie mir Unterstützung in Form von kurzen Trainingseinheiten an. Ich bin froh das ich Jacky behalten habe. Mein Leben hat sich jetzt komplett geändert und nun ziehe ich auch noch aufs Land ;-) Ich bin allerdings etwas merkwürdig berührt über die Prognose der Beiden. Letztendlich wird Dir niemand mit Sicherheit sagen können wie sich Dein Hund entwickeln wird. Vieles wird an Deinem Engagement liegen, anderes natürlich auch an Archy selbst. Ihr liebt euren Hund und seit alle der Meinung ihn behalten zu wollen und das finde ich fantastisch und die beste Vorraussetzung die Archy hat um sein Verhalten eventuell nicht komplett abzulegen, aber ändern kann er es allemal. Davon bin ich fest überzeugt und ich denke das sich die Einstellung der Trainerinnen Archy gegenüber ändern wird wenn sie ihn besser kennenlernen! Jacky ist immer noch eine anstrengend Töle, aber ich kann jetzt sehr gut mit ihm leben und sehe die Zeit mit ihm als Chance viel über Hunde zu lernen. Ich weiss nicht ob Du weisst das ich bei Ute Berthold-Blasche das VIP- Seminar mache, ich habe vor einiger Zeit mit Jacky begonnen ganz grundsätzlich wichtige Dinge zu trainieren (Rückruf, Entspannung) etc., unabhängig von meiner Trainerin mit der ich lieber direkt am Hundeproblem arbeite. Das hat Jacky sehr viel weiter gebracht, auch wenn er wie neulich geschehen, fremde Menschen immer noch verbellen muss schafft er es immer öfter sich diesem Zwang zu wiedersetzen und sich mir zuzuwenden. Einige Teilnehmer des Seminars arbeiten schon sehr lange unermüdlich mit ihren Hunden, die wesentliche heftiger Aggressionsprobleme als Archy haben und ich freue mich immer zu sehen das sie nicht aufgeben und kleine Fortschritte machen. Was die Psychopharmaka betrifft solltest Du Dich gut informieren, eine Begleiterscheinung ist das er durch die Medikamente wesentlich enthemmter ist. Du hast Archy bisher nie als unberechenbaren Hund beschrieben seine Probleme schienen sich mir vorwiegend auf Vierbeiner zu beschränken, ich kann die Empfehlung der Trainerinnen nicht wirklich nachvollziehen. Es kann aber gut sein, das sie weil sie Dich nicht kennen, nicht mit einbezogen haben, das Du und Deine Familie durchaus in der Lage seid Archy zu helfen! Liebe Grüße von Verena
Wir sollen uns überlegen, ob wir das eine ganzes Hundeleben auf uns nehmen wollen. (Ich will!!!)
Es fielen dann auch in diesem Zusammenhang Worte wie: Hund angeben oder euthanasieren (klingt doch besser wie einschläfern). Auf meine Frage hin: Wohin denn den Hund abgeben, hiess es erst eventuell in ein Tierheim hier in der Nähe, die auf schwere Fälle spezialisiert sind und am Schluss der Stunde war die einhellige Meinung der beiden, das ein Abgeben nicht in Frage kommt, da keiner mehr mit Archy machen könnte wie wir.
Margit, Dein erster Satz sagt doch alles! Nun sollen sich die zwei Trainerinnen einmal ein paar kluge Gedanken machen statt rumzulamentieren ! Natürlich kann man Archy helfen, kostet halt Zeit und Mühe!
Ich kann aus Verhaltenstherapeutischer Sicht nichts sagen!
Ich würde dich aber gern bitten, dir das mit der Psychopharmaka für Archy gut zu überlegen. Du hast doch schon eine Homöophatische Therapie begonnen. Sprich doch auch nochmal mit diesem Arzt über die Ergebnisse dieses Treffens. Vielleicht kann er damit das Richtige Mitelchen für Archy finden.
Hmmmmm, ich bin schon betroffen von Deiner Schilderung.
Es ist schon o.k., Dinge klar beim Namen zu nennen, sich nichts vorzumachen und die ganzen Konsequenzen seines Handelns zu bedenken. Dies klar zu machen, dazu sind die Trainer sicher auch da. Es ist aber eine schmale Gradwanderung zwischen schonungsloser Offenheit und Entmutigung. Und Euthanasie ins Spiel zu bringen...... .... das sollte doch nun wirklich das aller-, allerletzte Mittel bei völlig hoffnungslosen Fällen sein. Auch ein Hundeleben mit Einschränkungen kann ein lebenswertes Hundeleben sein. Vor allem, wenn die Menschen bereit sind, diese Einschränkungen auf sich zu nehmen. Und Ihr habt sehr deutlich gemacht, daß Ihr das seid. Bislang hatte ich durch Deine Schilderungen hier im Forum nicht den Eindruck, daß Archy ein völlig gefrusteter und unglücklicher Hund ist.
Ob die beiden Trainerinnen diese Gradwanderung hinbekommen, kannst nur Du allein entscheiden. Aber Du solltest schon ein uneingeschränkt gutes Gefühl bei den beiden und viel Vertrauen haben, sonst wird das Training mit ihnen keinen Sinn machen.
Was ich ganz klasse finde, ist Deine Einstellung zu Archy und auch die Einstellung Deiner Familie!!! Das nötigt mir sehr, sehr viel Respekt ab!!! Bitte laßt Euch nicht entmutigen. Du hast hier schon einige Angebermodi geschrieben...... und es werden weitere folgen, da bin ich gewiß!!! Du steckst Dir schrittweise Ziele. Ob am Ende alles erreichbar ist, kann keiner sagen. Aber es ist bestimmt noch viel erreichbar!!!
Fühl Dich von mir mal von ganzem Herzen gedrückt. Und dann machen hier alle, was sie am besten können. Die einen weiter klasse Trainingstips geben und alle zusammen Mut machen, Mut machen, Mut machen......
Petra mit Mogli und dem Schäfchen im Herzen ------------------------ Der ist nicht klein, der ist ein Hundekonzentrat. :o)
In Antwort auf:Wir sollen uns überlegen, ob wir das eine ganzes Hundeleben auf uns nehmen wollen. (Ich will!!!)
erstmal Hut ab vor dieser Entschlossenheit nicht aufzugeben. Auch davor das ihr euch gemeinsam überlegt wie das zu schaffen ist und ihr euch bewusst seit wie anstrengend das sein kann.
In Antwort auf: Hund angeben oder euthanasieren
Diese Aussage beim ersten Treffen, finde ich verfrüht, auch wenn man unterstellen kann, dass das vielleicht als "Probe" gedacht war. Klingt vielleicht platt - aber es kotzen auch manchmal Pferde - also warum soll für Archy alles gelaufen sein - schüttel den Kopf, das glaub ich nicht. Und wenn ich so die vorherigen Beiträge revue passieren lasse, entspricht das nicht seinem Potiential. Ihr habt doch bereits Möglichkeiten gefunden und in die Tat umgesetzt und positive Erfahrungen gesammelt.
Ich hatte lange Zeit mal einen Pflegehund der Psychopharmaka bekam, das Ergebnis war durchweg positiv bei ihm. Die anderen haben es zwar schon geschrieben und dem schließe ich mich vorbehaltlos an - auf die Beratung,das Gefühl und genaues Beobachten kommt es dabei an.
In Antwort auf:Das kann doch nicht sein, dass der erste Hunde vor den Zug rennt und der zweite eingeschläfert werden soll, weil er im Endeffekt ein unglückliches Leben hat und/oder zu gefährlich ist.
Ich glaube nicht das er ein unglückliches Leben bei euch führt, dabei denke ich an die Maulkorbvideos etc. so sieht kein unglücklicher Hund aus. Euer
In Antwort auf:„kleiner“ Hunderocker
wird euch sicher ins Schwitzen bringen,...deshalb wünsche ich euch rundum kluge Menschen, viel Kraft und das ihr das positive vor lauter Anstregung nicht aus den Augen verliert,dabei ist dieses Forum sicher bedingungslos behilflich. Bin überzeugt das ihr das packt. Ganz
Liebe Margit, zunächst einmal bewundere ich die schonungslose Offenheit, mit der du die Problematik von Archy angehst und nichts beschönigst oder bagatellisierst. Das ist doch eigentlich die Grundvoraussetzung, eurem Hund zu helfen. Die Diagnose der beiden Trainerinnen möchte ich nicht in Frage stellen, du teilst ja auch ihre Einschätzungen in Bezug auf Archys derzeitigem Verhalten.
Aaaaber...die Prognosen für die Ziele, die du selber gesteckt hast, solltest du nicht aus den Augen verlieren. Ich habe selber die Erfahrung gemacht, wie viel Veränderungen bei einem Hund möglich sind, mit denen ich z.B. in Woodys Fall niemals gerechnet habe. Die Bindung und das Vertrauen an und zu euch sind die Basis, wo noch so viel wachsen kann, und ihr seid als ganze Familie bereit, Archy so anzunehmen, wie er sich jetzt zeigt und mit ihm zu arbeiten.
Halte uns doch bitte über das weitere Training auf dem Laufenden! Ich drücke euch ganz fest die Daumen und hoffe, es kommen auch wieder bessere Tage ( die kommen ganz bestimmt, ich hab es selbst erlebt...).
Ich finde übrigens, Archy und Woody ähneln sich ein kleines bißchen...Karin
Zuerst mal: vielen Dank für eure netten, aufmunternden und auch kritischen Kommentare.
Zitat von camijojoIch fände es genau so legitim zu sagen: diese unvorhergesehene Aufgabe ist eine Nummer zu groß für uns. Denn sie war so nicht vorauszusehen und sie schränkt Euch massiv ein. Aber damit will ich beiliebe nicht Dir raten, Archy abzugeben, nur das nochmal zu bedenken geben.
Ja, man muss realistisch alle Gedanken durchspielen. Es gibt einfach keinen anderen Platz für Archy. Die Konsequenzen sind also klar, die sich daraus ergeben, wenn wir wirklich sagen würden, wir können Archy nicht behalten. Also klar untragbar.
In Antwort auf:Mich würde nochmal interessieren: Hast Du von den Trainerinnen einen wirklich richtig positiven Eindruck?
Nein, ich hatte von ihnen keinen richtig guten Eindruck, allerdings kamen sie mir fachlich sehr kompetent vor. Dieses recht krasse Vorgehen deute ich so, dass die beiden (besonders die TÄ) schon sehr viel Leid bei Mensch und Tier gesehen haben und daher das Ganze so vehement angehen.
In Antwort auf:Wie soll das TRaining bei denen ablaufen? Arbeiten die zu zweit?
Sie sind, wenn möglich immer zu 2. Die eine zeigt es mit dem Hund vor, die andere erklärt der Halterin, was abgeht. Davon war in dieser Stunde natürlich noch nicht die Rede, da Archy viel zu gepusht war.
<blockquote><font size="1">Zitat von GretacaroWas die Psychopharmaka betrifft solltest Du Dich gut informieren, eine Begleiterscheinung ist das er durch die Medikamente wesentlich enthemmter ist. Du hast Archy bisher nie als unberechenbaren Hund beschrieben seine Probleme schienen sich mir vorwiegend auf Vierbeiner zu beschränken, ich kann die Empfehlung der Trainerinnen nicht wirklich nachvollziehen.[/quote]
Im ersten Schock habe ich beim Training zu der TÄ gesagt, dass wir natürlich alles probieren und unternehmen, um Archys Probleme in den Griff zu bekommen, auch Medikamente. Heute sehe ich das etwas anders. Ich informiere mich jetzt erst mal am Mittwoch, wie sie sich das vorstellt und um welche Mittel es sich handelt, Nebenwirkungen, etc. Dann sehen wir weiter. Ich halte euch auf jeden Fall auf dem Laufenden. Archy hat definitv nur mit 4-Beinern Probleme.
<blockquote><font size="1">Zitat von GingerIch kann aus Verhaltenstherapeutischer Sicht nichts sagen! Ich würde dich aber gern bitten, dir das mit der Psychopharmaka für Archy gut zu überlegen. Du hast doch schon eine Homöophatische Therapie begonnen. Sprich doch auch nochmal mit diesem Arzt über die Ergebnisse dieses Treffens. Vielleicht kann er damit das Richtige Mitelchen für Archy finden.[/quote]
Sobald ich mit der TÄ gesprochen habe, melde ich mich noch mal bei dem Hömöopathen, der ja ausgebildeter Tierarzt ist, was er dazu meint. Bei ihm habe ich auch die Zuneigung und das Interesse an Archy gespürt, er kennt aber auch die TÄ.
<blockquote><font size="1">Zitat von Mydog Es ist aber eine schmale Gradwanderung zwischen schonungsloser Offenheit und Entmutigung. Und Euthanasie ins Spiel zu bringen...... .... das sollte doch nun wirklich das aller-, allerletzte Mittel bei völlig hoffnungslosen Fällen sein. Ob die beiden Trainerinnen diese Gradwanderung hinbekommen, kannst nur Du allein entscheiden. Aber Du solltest schon ein uneingeschränkt gutes Gefühl bei den beiden und viel Vertrauen haben, sonst wird das Training mit ihnen keinen Sinn machen.[/quote]
Also, die beiden haben sicher keine gute Gratwanderung hinbekommen. Das Hauptproblem war natürlich, dass diese ganzen Diskussionen vor meinen Kindern ablief, die vor 3 Monten Benji verloren haben und jetzt schon wieder eine geschockte Mutter hatten, die sie trösten und aufbauen mussten. Nichtsdestotrotz will ich mich mit den Trainerinnen nochmal auf vertrautem Terrain treffen.
<blockquote><font size="1">Zitat von Scraty Klingt vielleicht platt - aber es kotzen auch manchmal Pferde - also warum soll für Archy alles gelaufen sein - schüttel den Kopf, das glaub ich nicht. Und wenn ich so die vorherigen Beiträge revue passieren lasse, entspricht das nicht seinem Potiential. Ihr habt doch bereits Möglichkeiten gefunden und in die Tat umgesetzt und positive Erfahrungen gesammelt.[/quote]
Ich bin mir sicher, dass wir für Archy noch lange nicht am Ende unserer Geduld und Ideen angekommen sind. Auch der Rückhalt hier ist immens wichtig für mich. Ich bin halt immer auf Ideen und Ratschlagsuche, merke auch immer besser was zu uns und Archy passt. Und die Vorschläge der Trainerinnen kamen mir schon richtig vor bzgl. Spielideen, noch weiter niligen, Gentle Leader zum Halten, usw. usf. Schaun mer mal wie es weitergeht, auf jeden Fall sind meine Gedanken jetzt schon viel sortierter dank euch.
Viele Grüsse
Margit
NS. Leider hat das Programm nicht so lust, eure Kommentare richtig darzustellen, deshalb lasse ich es jetzt hat so.
LG Margit mit Archy __________________________________________________________________________________
Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen. (Fridtjof Nansen)
Mal ein Versuch zur Erklärung der unnetten Äußerungen der beiden: ich war heute bei unserer TA. Sie betreut das Tierheim, aus dem Busky stammt. Sie hat mir heute erzähl, dass Busky nun der einzige der damals beschlagnahmten Welpen ist, der immer noch in der Erstvermittlung ist! Alle hatten die selben Probleme, haben geschnappt und waren vorallem ganz schlecht bis gar nicht sozialisiert. Sie ist also an der "Front" und bekommt regelmäßig mit, wie wenig Aufwand die meisen zu betreiben bereit sind. Das wird den beiden Trainerinnen ähnlich gehen. Warte mal das nächste Treffen ab.
Zitat von EssenerRudelMal ein Versuch zur Erklärung der unnetten Äußerungen der beiden: ich war heute bei unserer TA. Sie betreut das Tierheim, aus dem Busky stammt. Sie hat mir heute erzähl, dass Busky nun der einzige der damals beschlagnahmten Welpen ist, der immer noch in der Erstvermittlung ist! Alle hatten die selben Probleme, haben geschnappt und waren vorallem ganz schlecht bis gar nicht sozialisiert. Sie ist also an der "Front" und bekommt regelmäßig mit, wie wenig Aufwand die meisen zu betreiben bereit sind. Das wird den beiden Trainerinnen ähnlich gehen. Warte mal das nächste Treffen ab.
Das ist nochmal ein richtig guter Hinweis, finde ich!
Darüber hinaus schau Du Dir die beiden Trainerinnen auch noch mal ganz genau an, ob Du/Ihr wirklich mit denen arbeiten willst/wollt.
das tut mir leid für dich. es ist sicher sehr schlimm für dich, jetzt dazustehen und mal erst nicht richtig weiter zu wissen....daher hut ab, wenn du von vornherein gesagt hast, ihr behaltet den archy!! bravo
aber lass dich nicht gleich ins boxhorn jagen....du weißt auch meine geschichten und mit viel, viel arbeit kann man effektiv sehr viel herausholen. die bindung muss eben als erstes stimmen, dann kann man sich schon mal aufeinander verlassen und vertraut sich auch. danach kommt erst das eigentliche training.
und dort kann man wirlich sehr sehr viel tun. ich bewundere euch für eure einstellung der arbeit mit archy gegenüber....wenn ihr wollt, dann wird es schon noch wege geben. gebt doch bitte nicht auf!!! er hat es sich verdient weiterhin von euch sooooo toll geliebt und geschmust zu werden....er ist auf jeden fall ein glücklicher hund....und sollte man einen glücklichen hund einschläfern lassen??
ich denke doch nicht. und bin froh, dass ihr es auch so seht wie ich.
bei zwei meiner hunde hieß es auch, eigentlich besser einschläfern.....und heute möchte wirlilch jeder einen dieser hunde haben, da sie ja soooo nett und lieb seien....ja, jetzt!!
ich wünsche euch viel viel geduld mit eurem kleinen und ich bin absolut überzeugt, dass ihr es schafft mit eurer einstellung!!
einen lieben aufbauenden gruß von uns 5! jutta + toni + nanouk + leon + melly