Diesmal geht es um Tanja. Wenn ich zu hause mit Rocky schmuse drängt tanja sich massiv dazwischen bzw drängt Rocky weg. Ich dulde das dann nicht und schiebe sie leicht zu Seite und sage Nein. Manchmal akzeptiert sie es sofort manchmal geht das Spiel 2,3 Mal. Es wird von ihrer Seite nicht geknurrt oder Rocky angegangen und rocky läßt das auch mit sich machen wenn ich nicht einschreite. Heute mittag treffen wir auf dem Feld Rockys Lieblingshündin, eine Dobbi Namens Ashanti. Bernd, das Herrchen von Ashanti, leint das Mädel ab und ich meine beiden auch. Rocky freut sich einen Ast und fängt auch gleich an Ashanti zum spielen aufzufordern, die auch begeistert darauf einsteigt. Was tut nun mein kleiner Giftzwerg Tanja? Geht doch glatt auf Rocky los und geht ihm an die Wäsche. Sie kläfft wie eine Wilde und versucht mit offenem Maul ihn am Hals zu packen. Da bin ich dann dazwischen gegangen und hab sie abgerufen. Sie kam zu mir, ich hab sie dann angeleint und mit Leckerlis gefüttert. Die beiden anderen haben noch ne weile getobt und dann haben wir uns getrennt und ich bin mit den beiden nach haus gegangen. Ich bin jetzt ziemlich ratlos was das denn nun sollte. Ist das Eifersucht so wie Bernd meinte und wie reagier ich richtig. LG bine mit Rocky und Tanja
Das ist alles was wir tun können: Immer wieder von neuem anfangen-immer und immer wieder. (Thornton Wilder)
Ich weiß nicht, ob ich den Begriff "Eifersucht" benutzen würde. Und außerdem glaube ich, sind es zwei völlig unterschiedliche Situationen. Fall 1 (Tanja "drängelt" Rocky von dir weg)...naja, hier ist es durchaus auch so, das Paula mal den Charly wegdrängelt, weil sie auch kuscheln will. Und auch mal umgekehrt. Es ist aber auch so, das grundsätzlich das Spielzeug, das der andere grad hat, das interessantere ist. Ich finde das also irgendwie durchaus auch normal. Hunde sind doch irgendwie Egoisten. Ihnen einen "och, da lasse ich xxx mal kuscheln, obwohl ich auch gern Aufmerksamkeit haben möchte, er hat es ja momentan viel nötiger "Gedanken zu unterstellen, wäre irgendwie vermenschlicht, oder? Ich mache es mir da so einfach wie möglich; wenn es grad passt, kuschle ich mit beiden. Zum Glück habe ich ja zwei Hände. Ansonsten muß eben einer daneben mal "platz" machen, einen Augenblick abwarten, und wird danach belohnt. Mittlerweile findet es eigentlich keiner meiner Hunde mehr so schlimm, mal abwarten zu müssen...schließlich wird es ja durchaus gewürdigt.
Der zweite Fall (Tanja macht Alarm, während Rocky spielt). Auch das kenne ich von Paula. Zwar spielt Charly nicht, aber Paula macht das auch durchaus, wenn zwei andere (ihr bekannte) Hunde spielen. Sie setzt dann die Polizeimütze auf, und haut mir der Kelle dazwischen.
Eigentlich finde ich aber auch das durchaus normal. Und Eifersucht ist das nicht unbedingt. Eher vielleicht "Kontrollverlustangst"? Tanja (bzw. Paula) weiß nicht ganz sicher, was als nächstes geschehen wird. Welcher Hund läuft wohin? Springt der eine den anderen an? Bellt einer den anderen an? Wird das Spiel vielleicht sogar in eine Jagd umschlagen? Aus diesem Gefühl der Unsicherheit, der Angst die Kontrolle (über die Situation, über das Verhalten der betroffenen Lebewesen) zu verlieren, kommt dann ein Frustverhalten, eine Übersprungshandlung, ein Versuch, die Kontrolle zu behalten. Also vielleicht ein bißchen zu beschreiben mit "bevor das hier eskaliert und ich nix tun kann, hört hier jetzt gleich mal auf".
Wenn man es so betrachtet, hat das also überhaupt gar nichst mit Eifersucht zu tun. Eher mit Hilflosigkeit. Also hilft man dem Hund, indem man ihn zu sich nimmt. Ggf. anleinen, und dann *click*...also wie gewohnt die situation schön clickern. So mache ich es, und Paula kann sich immer besser auf mich konzentrieren, und die anderen Hunde dann auch mal ausblenden.
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Zitat Sie setzt dann die Polizeimütze auf, und haut mir der Kelle dazwischen.
Eigentlich finde ich aber auch das durchaus normal. Und Eifersucht ist das nicht unbedingt. Eher vielleicht "Kontrollverlustangst"? Tanja (bzw. Paula) weiß nicht ganz sicher, was als nächstes geschehen wird. Welcher Hund läuft wohin? Springt der eine den anderen an? Bellt einer den anderen an? Wird das Spiel vielleicht sogar in eine Jagd umschlagen? Aus diesem Gefühl der Unsicherheit, der Angst die Kontrolle (über die Situation, über das Verhalten der betroffenen Lebewesen) zu verlieren, kommt dann ein Frustverhalten, eine Übersprungshandlung, ein Versuch, die Kontrolle zu behalten. Also vielleicht ein bißchen zu beschreiben mit "bevor das hier eskaliert und ich nix tun kann, hört hier jetzt gleich mal auf".
Diesen Gedanken finde ich sehr interessant, den hatte ich in einer vergleichbaren Situation auch mal. Nun stellen sich mir 2 Fragen: wie kann dieses Verhalten erklärt werden - gibt es in "Hunderudeln" oder in der Natur vergleichbare Situationen - diese Gedankengänge von Hunden setzen ja was voraus was Hunden eher abgesprochen wird: "Gedanken und Gefühle formulieren" oder so ähnlich ........ (ich hab das Gefühl ich schreib mich hier grad um Kopf und Kragen )
Die 2.Frage wäre inwieweit man das regeln sollte oder "einfahc" nur zuschauen - oder welchen Hund nimmt man da raus: den Polizisten oder den anderen??
Ich stelle diese Fragen jetzt mal ein bischen provokativ weil mich die dazugehörigen Gedanken von Euch interessieren
Also ich hab den Polizisten, in diesem Fall tanja, rausgenommen und hatte den Eindruck das sie durchaus erleichtert war. Sie konnte still neben mir sitzten, leckerlis nehmen und zuschauen. Auf den Begriff Eifersucht kam ich durch Bernd. Er erwähnte in diesem Zusammenhang den Begriff. Was das streicheln und schmusen angeht, nehme ich natürlich je eine Hand pro Hund wenn den beide frei sind. Ansonsten muß halt einer warten bis er dran ist. LG Bine mit Rocky und Tanja
Das ist alles was wir tun können: Immer wieder von neuem anfangen-immer und immer wieder. (Thornton Wilder)
Zitat von Brigida im Beitrag #3 Diesen Gedanken finde ich sehr interessant, den hatte ich in einer vergleichbaren Situation auch mal. Nun stellen sich mir 2 Fragen: wie kann dieses Verhalten erklärt werden - gibt es in "Hunderudeln" oder in der Natur vergleichbare Situationen - diese Gedankengänge von Hunden setzen ja was voraus was Hunden eher abgesprochen wird: "Gedanken und Gefühle formulieren" oder so ähnlich ........ (ich hab das Gefühl ich schreib mich hier grad um Kopf und Kragen )
Äh...ich hänge da grad etwas, und bin nicht sicher, was du meinst. Gedanken und Gefühle formulieren? Wenn du damit "Emotion und Reaktion" meinst, dann wird vielleicht ein Schuh draus. Wenn du das allerdings noch in eine "bitte sortieren sie hier" Schublade stecken willst....naja, welcher unserer Hunde lebt noch in einem Hunderudel, bzw. ist überhaupt in einem natürlichen Hunderudel groß geworden?
Aber nun ja, klar gibt es durchaus auch vergleichbare Reaktionen, wenn man sie sucht, auch in einem natürlichen Hunderudel. Züchter (die also wirklich ein Hunderudel= Oma, Tante, Mama, diversen Nachwuchs) halten, können da allerhand berichten. Es gibt die "Nanny", die für die Junghunde zuständig ist. Und von der kriegen die Junghunde auf die Mütze, wenn sie sich überschätzen. Und der eine oder andere wird berichten können, das sein Hund "splittet"...es gibt wirklich ganz viele Hunde (meist Hündinnen, denke ich...aber das ist nur meine eigene Vermutung), die sich dafür zuständig fühlen, Streitigkeiten bei anderen Hunden frühzeitig zu unterbrechen, bzw. diese Hunde gar nicht erst aufeinander prallen zu lassen.
Zitat von Brigida im Beitrag #3 Die 2.Frage wäre inwieweit man das regeln sollte oder "einfahc" nur zuschauen - oder welchen Hund nimmt man da raus: den Polizisten oder den anderen??
Das kann man doch allgemeingültig gar nicht beantworten. Würde Paula nur die Marke zücken, wenn es tatsächlich angebracht scheint, und in ihren Reaktionen gemäßigt und angebracht sein, würde ich sie lassen...und dann ggf. auch den anderen Hund aus der Situation holen. Da sie das aber nicht kann, sondern einfach emotionsgesteuert überreagiert, lasse ich sie natürlich nicht allein. Und -wie meistens- es ist wesentlich nervenschonender (für mich, für andere Hunde, und auch für Paula), wenn ich frühzeitig reagiere, bzw. Paula in solchen Situationen gleich im Auge behalte, und auch "bei Tasch".
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Also,bei der ersten Situation würde ich schon von Eifersucht sprechen,wieso denn nicht? Hat ja keine schlechte Wertung oder so. Meine Hunde wollen da auch gerne mal die erste Geige spielen und dann muss schon mal einer warten,das können sie verknusten!
Bei der zweiten ituation hätte ich es auch so Eingeschätzt,also Polizist oder einfach nur überfordert,mit dem Gewusel und höätte sie auch rausgenommen. Allerdings hätrte ich sie noch aleine mal "Hallo" sagen lassen,wärend der andere wartet.
Ich würde Hund das auch nicht regeln lassen,so wie Christiane,weil ich bei meinen Hunden denke,dass sie das nicht können. Auch wenn es gerechtfertigt ist,ihre Aufgabe ist es trotzdem nicht. Da muss man seinen Hund schon gut einschätzen können und tedenziell würde ich lieber einmal zu oft einschreiten,als einmal zu wenig.
Wenn ich -grundsätzlich- aversiv mit meinem Hund trainiere, dann macht das auch was mit mir - und nichts was auf OMMMM endet. Ines mit Yuri, Freddy und Ursula sowie Lukas im Herzen
Genau so eine Situation wie du im 2.ten Fall beschreibst kenne ich von Luna auch- wir sind z.B. mit 2 ihrer Freundinnen (Goldi, weisser Schäfer) auf dem Hundeplatz, die 2 anderen beginnen immer wieder Spielsequenzen und dann kommt Luna und geht sofort dazwischen um ihnen das Spiel zu "verbieten"; Man muss sagen sie macht das wirklich sehr vehement wenn man sie lassen würden- meistens rufe ich sie zu mir und versuche ihr ein Alternativverhalten anzubieten (Trick oder ähnliches)- funktioniert eigentlich ganz gut, bei unbekannten Hunden (also für Luna fremd) die miteinander spielen wollen, rastet sie förmlich aus und ich versuche solche Situationen überhaupt zu meiden. Auch wenn die 2 Hundefreundinnen irgendwie gegenüber ihrer Halterin "fordernd" werden- z.B. fiepsen um den Ball zu bekommen oder vielleicht mal bellen wenn es ihnen nicht schnell genug geht, stürmt Luna hin um zu maßregeln- wie ich finde einfach zu impulsiv und ohne Nachzudenken. Jetzt stellt sich natürlich auch die Frage warum tut sie das? Was kann man tun damit sie auch in solchen Situationen gelassener wird?
Bzgl. der ersten Situation ist es bei uns auch manchmal so: wird ein Hund gestreichelt, kommt der andere an "ich will auch". Zum Glück haben wir ja zwei Hände und streicheln dann einfach beide.
Die 2. Situation kenne ich von Bebi auch, allerdings habe ich bei ihr eher das Gefühl, das sie aufgrund von schnellen Bewegungen oder aufgeheiztem Spiel selbst in eine hohe Erregungslage gerät, und sie auf die (wild) spielenden Hunde draufwemst, weil sie selbst so drüber ist. Weil sie ja so stressig und leicht erregbar ist, reichen bei ihr schon kleine Anreize, dass sie selbst nicht mehr "klar denkt". Ich denke, denselben Impuls hätte sie bei anderen Lebewesen, würde sie Katzen kennen, und die würden sich kloppen, würde sie ähnlich reagieren. Also ich denke dass das weniger mit maßregeln zu tun hat, sondern eher Ausdruck einer übergroßen Erregungslage ist. Also sowas wie eine Übersprungshandlung, ähnlich wie an der Leine, wenn Hunde sich doll aufregen und dann dem Gegenüber eins draufgeben. Denn ruhig maßregeln kann Bebi auch: ihr bester Kumpel Mexx und ein kleinerer Rüde hatten mal eine kleine Auseinandersetzung, die Bebi beendet hat, indem sie Mexx aus dem Gerangel isoliert hat, dann hat sie ihn auf dem Boden fixiert, einfach indem sie sich breitbeinig über ihn gestellt hat. Der (kleinere) Rüde hatte sich da schon dankbar aus dem Staub gemacht. Denke, maßregeln hat doch immer was Überlegteres, oder?
Liebe Grüße, Vera mit Mali-Maus Bebi und Eisbär Podenco Janosch
Zitat von Lotte im Beitrag #8Bzgl. der ersten Situation ist es bei uns auch manchmal so: wird ein Hund gestreichelt, kommt der andere an "ich will auch". Zum Glück haben wir ja zwei Hände und streicheln dann einfach beide.
Hihi,bei dreien wird es da schon komplizierter!
Wenn ich -grundsätzlich- aversiv mit meinem Hund trainiere, dann macht das auch was mit mir - und nichts was auf OMMMM endet. Ines mit Yuri, Freddy und Ursula sowie Lukas im Herzen
Da hilft dann nur in Reihe aufstellen Tanja ist die ruhigere von beiden und dreht nicht so schnell auf. Ich würde diese Verhalten bei ihr auch eher als Maßregeln deuten. LG bine mit Rocky und tanja
Das ist alles was wir tun können: Immer wieder von neuem anfangen-immer und immer wieder. (Thornton Wilder)
Ich habe noch eine Variante von Situation 2 zu bieten: Kiebitz spielt mit Timmi (einer der sehr wenigen Hunde, mit denen sie spielt), Bolle (mit dem Kiebitz erst seit Kurzem ein kleines bißchen spielt) darf nicht mitmachen bzw wird komplett ignoriert. das führt dazu, daß er immer hinter Kiebitz her geht und ihr in die Hacken zwackt, bis ich ihn abrufen kann und mit Marker/Lecker anderweitig beschäftige.
Warum sollte das keine Eifersucht sein?
Beste Grüße, Dörte mit Kiebitz und Bolle.
------------------------------------------------ „Erzähle es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Lass es mich tun - und ich werde es verstehen und behalten.“ (Konfuzius)
Stimmt Pssiert bei uns auch,wenn die Terrier spielen und Yuri nicht mitmachen darf,so ähnlich wie bei dir.
Dann bellt er irgendwann ganz empört und das tut er im Spiel nie!
Wenn ich -grundsätzlich- aversiv mit meinem Hund trainiere, dann macht das auch was mit mir - und nichts was auf OMMMM endet. Ines mit Yuri, Freddy und Ursula sowie Lukas im Herzen
Zitat von Lotte im Beitrag #11Ich hab mal irgendwo gehört/gelesen, man soll nur so viele Hunde haben, wie man Hände zum streicheln hat
Whoops.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)