ich habe das gleiche Problem wie Dani in ihrem Fred "Allesfresser".
Laika ist ja an sich echt führig und will einem ja auch immer gefallen, so dass sie wirklich so ziemlich alles tut, was man ihr sagt.
Leckerlies kann ich ihr mit einem "Warte" auf die Pfoten, auf die Schnauze, vor die Pfoten, überall hin legen. Auch die Impulskontrolle ist da, ich kann Leckerlies im hohen Bogen über sie, auf sie drauf, also wirklich überall hin werfen, sie holt sich die nicht. Erst auf Kommando.
Aaaaaber, Mittwoch nachmittag hatten wir folgende Situation im Wald: sie verkrümelt sich um die Ecke ins Gebüsch (nicht sooo weit weg, aber weit genug), kommt selbst auf den Superpfiff nicht bzw. nur gaaaanz langsam raus, dabei noch kauend. Bei mir angekommen spuckt sie mir die Reste eines Brotes beim "Aus" vor die Füße. Ich gehe also dahin, wo sie das Brot gefunden hat und was sehe ich? Ein leuchtend orange eingefärbtes Brot mit Salami. Mein Gedanke: Rattengift!!!!!!!!
Also hab ich mich mit Tierarzt und Polizei in Verbindung gesetzt und die Maßnahmen abgesprochen. Aufgrund verschiedenster Aspekte sollte ich abwarten und kontrollieren, Proben für die Polizei aufheben und Ruhe bewahren. Leichter gesagt als getan!!!
Nach Bebrütung des Brotes im Brutschrank und Abklatschproben konnte ich mit ziemlicher Sicherheit feststellen, dass es sich um einen leuchtend orangfarbenen Schimmelpilz handelte. Ihr glaubt gar nicht, wie beruhigt ich war! Laika geht es auch gut, kein Erbrechen, kein Durchfall, nichts!
Aber wie kann ich solchen Situationen Herr bzw Frau werden? Sie verweigert ja Leckerlies und alles was ich probiere, bis sie ihr Kommando zum Fressen bekommt. Auch bei den Mahlzeiten wird gleichzeitig an jedem Tag die Impulskontrolle geübt.
Nur draußen beim Spazierengehen hab ich da irgendwie keine Chance. Da ist es auch fast egal, was es ist, es muss nicht mal besonders lecker sein
Hm... nur Vorschläge, die ich vermutlich nicht machen brauche... z.B. an der Abrufbarkeit arbeiten und sie sofort abrufen, wenn sie aus Deinem Dunstkreis verschwindet (auch wenn sie in ein Gebüsch läuft). Und das "Off" trainieren. Wenn Sie in ein Gebüsch rennt und nicht wieder raus kommt, dann sollte es ja - Deiner Aussage nach - um was Fressbares gehen. Da kannst Du dann das "Off" als Signal geben.
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Schau mal unter "Off". Da hat Elektra beschrieben, wie man das Liegen lassen aufbauen kann. Allerdings musst Du dazu ahnen, dass sie was zu fressen gefunden hat.
Freiwillig und ohne Eingreifen des HF dürfte ein Hund nichts leckeres liegen lassen. Das wäre ja artwidrig. Es sei denn es ginge ihm so schlecht, dass er Futter verweigert.
Solltest Du dennoch ne Methode dafür auftreiben, wäre ich dankbar, denn Maschas Fresserei, wenn ich nicht zu Hause bin nervt. Sie macht dann immer die Tasche o.ä. kaputt, um ran zu kommen.
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Abrufbar ist sie ja selbst beim Jagen, nur Mittwoch war halt die "große Ausnahme", wie man so schön sagt. Das "Aus" bzw. "Off" trainiere ich ja immer wieder, ich weiss da ehrlich gesagt im Moment nur nicht, wie ich da noch eine Steigerung rein kriegen soll.
Ich kann ihr was hinlegen oder hinschmeissen, sie nimmt es konsequent nicht. Ich kann sogar weg gehen, kein Problem. Ich müsste also irgendwie dran arbeiten, dass ich das auch auf die Entfernung hin bekomme, nur wie soll ich korrigieren, wenn es dann nicht klappt? Wenn sie es dann trotzdem nimmt, war es ja selbstbelohnend!
Ich hab Mittwoch leider auch in meiner Panik den Fehler gemacht, für den Rest des Brotes, dass sie mir ja vor die Füße gespuckt hat nicht zu belohnen, sondern habe sie an die Leine genommen, das zweite Brot geschnappt (das lag ja noch im Gebüsch) und bin zum Auto. War bestimmt falsch, aber in der Panik nicht anders machbar
Ich könnte mir vorstellen, dass ja diese Art der Nahrungsbeschaffung für sie in Rumänien normal war, was dann ja heißt, dass es in der Prägephase war.
Diesmal ist scheinbar alles gut gegangen, aber nächstes Mal? *verzweifelt bin*
Das normale "Aus" und das "Off" sind aber schon verschiedne Dinge. Beim "off" wird wirklcih - hier ausnahmsweise Mal - richtiges Meideverhalten aufgebaut. Das normale "Aus" wird ja positiv aufgebaut und ist einfach ein Signal, das bedeutet "Gib´s her" bzw. "lass aus". Beim "Off" möchte man aber ja wirklcih eine Katastrophe verhindern und deshalb wird wirklich über richtigen Frust Meideverhalten afugebaut, damit der Hund nicht mehr dran gehen kann/möchte.
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Wenn ich mir die Beschreibung durch lese, dann entspricht das "Off" unserem "Nein", was sie ziemlich sicher beherrscht.
Ich glaube ich werde aber den gleichen Versuchsaufbau nochmal mit dem "Off" angehen und gucken, ob sich ihr Verhalten ändert. "Off" wird ja im normalen Sprachgebrauch seltener als "Nein" verwendet, vielleicht haben wir das "Nein" einfach nur verbrannt.
Da ist möglich, aber auch Deine Erklärung mit der Selbstversorgugn in der Prägephase macht Sinn und da sehe ich inm genau diesem Zusammenhang kaum ne Möglichkeit, einfach weil es so existentiell nötig war.
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@ Bara, meinst du also, dass ich aufgrund des Verhaltens in der Prägephase wahrscheinlich wenig Chancen habe? Ich WEISS ja nun mal nicht, wie es damals in Rumänien ablief, aber die normale Nahrungsbeschaffung wäre da ja nun auf diesem Wege. Und wie du schon sagtest, für sie eben essentiell.
Zitat Ich könnte mir vorstellen, dass ja diese Art der Nahrungsbeschaffung für sie in Rumänien normal war, was dann ja heißt, dass es in der Prägephase war.
Ich bin mir noch nichtmal sicher, ob das was mit der Prägephase zu tun hat. Wenn ein Hund tatsächlich für sein Überleben darauf angewiesen war Futter zu finden, wird sich das Verhalten sehr schwer löschen lassen. Ich würde eher sagen, je länger sie darauf angewiesen war, desto schwerer. Da geht es ja nun um Futter, das sie irgendwo so auffindet, dass keiner sonst ihr es gerade streitig machen kann (andere Hunde etc.). Das dürfte für einen Straßenhund der Jackpot sein, denn oftmals gibt´s da ja auch Auseinandersetzungen um Futter.
Der Hund einer Gassibekannten wirft nach 4 Jahren noch Mülltonnen um, wenn sie nicht aufpasst, weil er in Spanien wohl so an sein Futter kam.
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Klingt logisch! Rein rechnerisch dürfte es ja nicht allzu lang gewesen sein. Sie war, als sie zu uns kam, etwa 4-5 Monate alt. Ein bis zwei Wochen war sie in Deutschland im Tierheim und davor die Zeit in Rumänien im Tierheim Smeura. Ob und wie lange sie auf der Straße gelebt hat, weiss leider keiner. Sie war wohl nur schon auf dem Weg in die Verbrennungsstation, was dafür spricht, dass sie auf der Straße aufgegriffen wurde.
Jetzt bliebe natürlich die Frage, ab wann ein Verhalten vom Hund/Welpen verinnerlicht wird und ab wann eine Zeit für einen Hund/Welpen lang ist.
Oh man, ich glaub das wird eine größere Baustelle...
Naja, die Smeura ist ja nun auch bekannt und es gibt dort unendlich viele Hunde. Da kann man sich nicht um einzelne kümmern und dort bekommen oft auch die Kleinen nicht genug ab.
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Wie wahr, wie wahr. Und auch in Deutschland hat man sich ja leider nicht richtig um sie gekümmert / kümmern können, denn sonst wäre sie nicht so lange "Mobbing-Opfer" gewesen und mit so vielen Blessuren zu uns gekommen.
Was alles in allem heißt, dass sie, bevor sie zu uns kam, das "Kämpfen-und-Überleben"-Spiel spielen musste.
Aber ich mag trotzdem nicht aufgeben! Wir haben schon so viel erreicht und es soll daran nicht scheitern!
Und ganz ehrlich? Ich bin, bis ich mein Ergebnis aus der Bebrütung hatte, vor Angst fast kaputt gegangen... Ganz weg ist die Angst sowieso noch nicht, aber da es ja jetzt höchstwahrscheinlich nicht vergiftet war, geht es mir zumindest besser. Es war leider auch zu wenig Material, als dass ich auf alle Gifte hätte prüfen können, sonst hätt ich das wahrscheinlich auch noch gemacht!
Also, hat vielleicht noch jemand zusätzliche Tipps, abgesehen von dem neuen Aufbau vom "Off"?
Also ich leider nein. Meine Drei würden auch alles fressen, wenn ihc es nicht merke. Wenn ich es merke, spucken sie es inzwischen gut aus bzw. tauschen mit mir. Ich sterbe da ehrlich gesagt auch immer vor Angst, vor Allem wenn ich nur noch einen Kauen sehe und nicht mehr, was das war.
Aber nochmal zur Verdeutlichung, wie tief sowas sitzen kann: Nils war vermutlich Ketten-oder Straßenhund, jedenfalls größtenteils auf sich gestellt. Er nimmt von Fremden kein Leckerchen, zu Hause muss ich ihn mit der Hand füttern. Und selbst wenn er draussen mal daneben schnappt udn die Wurst fällt runter, geht er weiter. Aber wenn er irgendwo ein Brötchen findet... ZACK weg...
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