Aggressiver Freddie

Ich habe mir am Sonntag ein Messer in meine linke (Leinen)Hand gestochen, und deshalb habe ich das WE mal mit Martin Hunde getauscht und Freddie geführt, da ich mir nicht zutraute Yuri in einer Konfliktsituation sicher zu halten.

Martin schleust Freddie meist mit einem Ball vor der Nase an Passanten vorbei, da der Zwergl erne mal Leute ankläfft. Bei mir hat er das meist nicht gemacht, aber ich war auch schon länger nicht alleine mit ihm unterwegs (er ist jetzt 11 Monate). Wenn ich mit allen dreien gehe, halte ich eh soviel Abstand und beleckere, dass nie was passiert.

Nun ist mir aufgefallen, wenn ich Menschensichtung schon auf Entfernung klickere, baue ich bei Freddie im Gegensatz zu Yuri eine nicht so positive Spannung auf. Der kleine Macker macht sich immer grösser und wenn wir auf Menschenhöhe sind, kläfft er die Leute plötzlich an und scheint dann urzufrieden mit sich. Fremde Leute beunruhigen ihn zwar schon, allerdings nicht wirklich stark und es ist auch keine grosse Angst, würde ich sagen. So bin ich der Auffassung, dass ich mit dem "Sichtung-Klickern" seine pöbelige Stimmung sogar noch verstärke. Sage ich ihm "Nein" beim Kläffansatz, ist er sofort bei mir und geht fröhlich "Fuss". Ein Nein klappt bei ihm gut, auch z.B., wenn er Lukas den Ball klauen will oder auf eine Wiese rennen will oder so. Es funktioniert als Kommunikationssignal und schüchtert ihn nicht ein.

Jetz bin ich unsicher, wie ich weiter verfahren soll. Ich habe schon von Welpenbeinen an versucht, ihm Leute positiv zu vermitteln, aber Yuri hat doch kräftig gegengearbeitet.

Ich denke, er ist auch ein absoluter A-Typ, er reagiert schnell und durchaus auch gerne aggressiv. Ehe er sich zurückzieht, geht er nach vorne, auch wenn er eine andere Wahl hätte, er geht Risiken ein, die nicht sein müssten und lernt auch im aggressiven Display, denke ich. Er kann sekundenschnell umschalten.
Überhaupt wirkt seine Aggression durchaus, tja, wie soll ich sagen, als ob es ihm Spass macht.

Bei Kindern z.B. sieht das ganz anders aus, da geht ihm echt der Hintern auf Grundeis, er bekommt eine Bürste, zieht den Schwanz ein und schaltet anders auf Konfrontation und scheint froh, wenn sie weg sind, während er bei Passanten (also Erwachsenen) auch gerne mal noch hinterher rennen würde, um ihnen noch deutlich länger zu sagen, wie er sie findet.

Jetz überlege ich, wie ich weiter verfahren soll, ich denke, ich werde bei Menschensichtung eher den Blick zu mir als den zum Passanten klickern und evtl auf Menschenhöhe das Zerrgl freigeben. Allerdings hätte ich eigentlich gerne, wenn er Menschen positiver sehen würde, so wie es bei Yuri langsam fruchtet.

Nicht falsch verstehen, Freddie ist kein sehr problematischer Hund, eigentlich sind seine Verhaltensweisen für mich nicht wirklich extrem schlimm. Aber es frustriert mich schon, dass er so misstrauisch ist, obwohl ich weiss, dass ich selber schuld bin, war mir auch von Anfang an klar, dass ich so ein Verhalten riskiere mit der Hundekombi. Alleine klappt es viel besser, obwohl Yuri sich in 98% der Fälle astrein verhält. Kann Freddie Menschen beschnüffeln, findet er sie meist gut und sucht Futter, da ich ihn so oft wie möglich von Fremden füttern lasse.

Aber was denkt ihr, kann man ein aggressives (Kläff)verhalten bestärken, wenn man sich "verklickert", bei einem A-Typen? Ist ein Abbruchsignal angebracht?