Sag mal, Margit, mir fällt grad noch was ein. Du schrobst, Archy war in einer Pflegefamilie mit einer Rottidame. War das bei euch in der Schweiz? Hab ich grad nicht auf dem Schirm. Gäbe es die Möglichkeit, mit der Pflegefamilie in Kontakt zu treten, damit sie euch noch Infos über Archy gibt oder gegebenenfalls Fragen beantworten könnte? Gibt es vielleicht auch die Möglichkeit, mit diesen Leuten spazierenzugehen (mit der Rotti-Dame), um zu sehen, ob sie Archy Sicherheit gibt?
Zitat von Schle Miel Was tut oder sagt ihr, wenn er etwas nicht machen soll? Das meinte ich mit "Abbruchsignal".
Wir sagen deutlich "nein". Wenn ich aber zu unvorsichtig war und er hängt schon in der Leine wegen Katzen, Schweinen, Schafen, Kälber..., rufe ich ihn zu mir mit "hier" und sage nicht nein. Soll ich das machen?
Zitat von Schle MielSag mal, Margit, mir fällt grad noch was ein. Du schrobst, Archy war in einer Pflegefamilie mit einer Rottidame. War das bei euch in der Schweiz? Hab ich grad nicht auf dem Schirm. Gäbe es die Möglichkeit, mit der Pflegefamilie in Kontakt zu treten, damit sie euch noch Infos über Archy gibt oder gegebenenfalls Fragen beantworten könnte? Gibt es vielleicht auch die Möglichkeit, mit diesen Leuten spazierenzugehen (mit der Rotti-Dame), um zu sehen, ob sie Archy Sicherheit gibt?
Wir haben noch eine guten Kontakt zur Pflegestelle.
Hier ist die Kurzbeschreibung, wie das damals ablief:
Archy wurde am 30. Januar mit dem Auto von Bilbao nach CH-Wettingen gebracht. Pascale, die Pflegemutter, übernahm ihn dort auf einen Raststellenparkplatz. Anschliessend war er bis 13 Februar bei ihr, bis wir ihn übernommen haben. Die Rottidame ist leider momentan nicht so gut zu händeln, sie ist wohl stark auf: Ich bewache mein Frauchen und kein anderer darf ran. Archy konnte bei der Pflegestelle nicht ins Haus, wenn die Rottidame auch drin war. Sie hat ihn nur im Garten geduldet. Auch dort hatte sie wohl die "Finger" auf ihn, also hat klar gezeigt wer der Chef ist. Archy hat dann sehr schnell dank ihr einen Bell und Wachdienst für den Garten errichtet, jedes Blatt, das vorbeigeweht ist, wurde verbellt. Auf gemeinsamen Spaziergängen wäre Archy bellend auf andere Hunde zu, jedoch ohne grösseren Vorfall. Pascale hat das nicht als Aggressionszeichen gesehen. Sie arbeitet beim Spazieren allerdings mit einem Bändel, der um den Kopf rum hinter den Ohren angebracht ist. Dort wird die Leine eingehängt. Zieht der Hund jetzt an der Leine, zieht sich dieser Bändel zu. Das drückt dann direkt in die Kehle und hinter den empfindlichen Ohren. Also wundert es mich dann nicht so sehr, wenn Archy nicht noch mehr auf die anderen Hunde zugestürmt ist.
Pascale hat das übrigens von ihrem Hundetrainer gelernt, da sie nicht viel mehr wie ihre Rottidame wiegt. Wenn die zieht, würde Pascale hinterherfliegen.
Mehr Infos hat die Pflegemutter über Archy auch nicht. Ich wende mich jetzt doch noch mal nachdrücklich an die "Armen Pfoten", um herauszufinden wo genau und unter welchen Umständen Archy in Bilbao gelebt hat.
Mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit hat das Verhalten der Rottidame und die Erziehungsmethoden von Pascale gemeinsam mit dem Kulturschock das Verhalten von Archy eher negativ beeinflusst. Meine Trainerin ist so wie ich auch der Meinung, dass ihn das so richtig unter Dampf gesetzt hat.
Das ist aber sicher nicht die alleinige Ursache für sein Verhalten.
Mit Archys neu gewonnenem "Selbstvertrauen" würde ich mich im Moment ehrlich nicht trauen, ihn mit dieser dominanten Rottidame zusammenzulassen.
Ich war schon mit meiner Hundetrainerin am Überlegen, ihn an eine coole Dogge zu gewöhnen. Du meinst also auch, dass er über einen "Sicherheits"-Hund Zugang zu anderen Hunden finden könnte?
Viele Grüsse
Margit
LG Margit mit Archy __________________________________________________________________________________
Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen. (Fridtjof Nansen)
Wir haben nochmal 20 m zugegeben an Breite, sind jetzt bei ca. 100 m.
Langt aber leider immer noch nicht so ganz. Archy war zwar gedanklich immer bei mir, aber hat sich nicht so schönfüttern lassen. Er hatte irgendwie keine Zeit vor lauter gucken. Auch an die kürzere Leine (ca. 2.5 m) muss er sich erst noch gewöhnen.
Heute Morgen beim Spazieren in dem kleinen Nachbardorf ist er die ganze Zeit direkt neben mir gegangen, er hat sich erst wieder etwas entfernt, als wir raus aus dem Dorf waren und über die Feldwege gegangen sind. Das lässt doch hoffen, oder?
LG Margit mit Archy __________________________________________________________________________________
Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen. (Fridtjof Nansen)
Zitat von MargitWir sagen deutlich "nein". Wenn ich aber zu unvorsichtig war und er hängt schon in der Leine wegen Katzen, Schweinen, Schafen, Kälber..., rufe ich ihn zu mir mit "hier" und sage nicht nein. Soll ich das machen?
Klappt das "Nein" zuverlässig? Unterlässt er Dinge, die er nicht tun soll?
Wichtig ist, ihm nach dem "Nein" ein Alternativverhalten zu geben. Zum Beispiel kündigt sich an, dass er etwas Unerwünschtes zu tun gedenkt, du sagst "Nein". Er bricht sein Verhalten ab. Jetzt, wichtig: Sag ihm, was er anstelle dessen tun soll. Zum Beispiel "hier". Führt er das aus, --> loben, loben, loben.
Zu der Geschichte mit der Pflegestelle/Rottidame sag ich jetzt mal nix.
In Antwort auf: Ich war schon mit meiner Hundetrainerin am Überlegen, ihn an eine coole Dogge zu gewöhnen. Du meinst also auch, dass er über einen "Sicherheits"-Hund Zugang zu anderen Hunden finden könnte?
Es wäre zumdindest eine Überlegung wert und einen Versuch. Um zu sehen, ob er sich dann immer noch so aufspult. Ist dem nicht so, bist du schon einen Schritt weiter und kannst da ansetzen.
Wir haben nochmal 20 m zugegeben an Breite, sind jetzt bei ca. 100 m.
Langt aber leider immer noch nicht so ganz. Archy war zwar gedanklich immer bei mir, aber hat sich nicht so schönfüttern lassen. Er hatte irgendwie keine Zeit vor lauter gucken. Auch an die kürzere Leine (ca. 2.5 m) muss er sich erst noch gewöhnen.
Heute Morgen beim Spazieren in dem kleinen Nachbardorf ist er die ganze Zeit direkt neben mir gegangen, er hat sich erst wieder etwas entfernt, als wir raus aus dem Dorf waren und über die Feldwege gegangen sind. Das lässt doch hoffen, oder?
Wenn ein Hund keine Guetzlies *grins* annimmt (die er sonst gern mag), so liegt das am Stress. Ist meist ein guter Indikator. Was genau heißt "war gedanklich bei mir?"
Ist das Nachbardorf "fremdes Terrain"? War er deswegen bei dir und hat Schutz gesucht? Die Feldwege kennt er aber?
In Antwort auf:Klappt das "Nein" zuverlässig? Unterlässt er Dinge, die er nicht tun soll? Wichtig ist, ihm nach dem "Nein" ein Alternativverhalten zu geben. Zum Beispiel kündigt sich an, dass er etwas Unerwünschtes zu tun gedenkt, du sagst "Nein". Er bricht sein Verhalten ab. Jetzt, wichtig: Sag ihm, was er anstelle dessen tun soll. Zum Beispiel "hier". Führt er das aus, --> loben, loben, loben.
Nein, das nein klappt nicht zuverlässig.
Während ich im Allgemeinen (ausser bei plötzlich gesichteten Hunden und Katzen) schnell genug bin, um sein Verhalten abzulenken. Da wäre dann schon mal der richtige Ansatz zu erkennen...
Ich bin nicht so der grosse Nein-Sager, auch bei dem Männne und den Kids, mehr so der "Umlenker". Da macht man es halt bei dem Hund genauso
In Antwort auf:Es wäre zumdindest eine Überlegung wert und einen Versuch. Um zu sehen, ob er sich dann immer noch so aufspult. Ist dem nicht so, bist du schon einen Schritt weiter und kannst da ansetzen.
Das ist als unsere nächste Übungseinheit geplant, so in 2 Wochen. wir machen die Einheiten nicht so schnell hintereinander. ich habe immer das Gefühl bei dem KS, dass langsamer ist und mebr bringt.
Und hier kommt Antwort Nummer 3:
Gedanklich bei mir bedeutet, dass er mich auf "schmatzen" (unsere Bitte um Aufmerksamkeit) anschaut und sich auch sonst gelegentlich nach mir umblickt ohne Aufforderung.
Das Nachbardorf ist kein ganz fremdes Terrain (wir sind so 3 - 4 x durchgelaufen), aber es gibt immer noch viele aufregende Dinge zu riechen und hören (Kuhglocken, muhen, Schweinegrunzen...), was ihn sicher eher verunsichert. Deshalb denke ich, das ist Schutz suchen und rückversichern seinerseits.
Die ersten paar Wochen hat er das nie gemacht, da hing er dann sofort in der Leine. Wichtig ist da einfach die Dosierung: Wenns zu spannend wird, hängt er auch wieder drin, daher bleiben wir noch bei dem Dörflein...
Immer schön langsam...
Die Feldwege kennt er, bzw. da ist für ihn offensichtlich nichts, dass ihn beunruhigt.
LG Margit mit Archy __________________________________________________________________________________
Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen. (Fridtjof Nansen)
In Antwort auf:Ich bin nicht so der grosse Nein-Sager, auch bei dem Männne und den Kids, mehr so der "Umlenker". Da macht man es halt bei dem Hund genauso
*hust*
Margit, ohne dir zu nahe treten zu wollen, hoffe ich, dass das ein Scherz war und hier nicht ein "Schlüssel" zu eurem Verhältnis liegt. Archy braucht klare Ansagen. Das "Umlenken" kommt nach der Ansage. Aber die Ansage "Nein" ist wichtig. Du kannst sie trainieren, neu einüben. Setzt dich mit dem Hunderocker zuhause hin, in Ruhe. Nimm ein Guetzlie *grins* in die Hand, zeig es Archy. Will er es nehmen, schließt du die Hand und sagst "Nein". Geht er zurück, setzt sich gar --> fein, ----> Guetzlie. Tut er das nicht von allein, sag du es ihm. "Nein" ----> Alternativverhalten sagen ----> Hund zeigt Alternativverhalten ---> loben, Guetzlie
Die Übung ist ausbaufähig, du kannst irgendwann das Futter auf den Boden legen. Will er ran --> "Nein" + SOFORT Alternativverhalten (z.B. "Hier"). Dann Lob und Guetzlie.
Aber: Eile mit Weile. Erst eine Übung festigen (ein paar Tage lang einige Minuten pro Tag üben), dann zum nächsten Schritt übergehen. Als Kette würd ich nehmen "Nein" - "Hier" (eventuell danach noch "Sitz").
Üb das mal ohne Archy; ein resolutes "Nein!". Und direkt danach ein freundliches "Hier". Zeig dabei ruhig auf deine Füße.
Zitat von Margit Das ist als unsere nächste Übungseinheit geplant, so in 2 Wochen. wir machen die Einheiten nicht so schnell hintereinander. ich habe immer das Gefühl bei dem KS, dass langsamer ist und mebr bringt.
Klar, niemand hetzt dich. Mach ruhig langsam. Besonders, wenn du zu erfühlen glaubst, dass ihm das guttut.
Zitat von Schle Miel*hust* Margit, ohne dir zu nahe treten zu wollen, hoffe ich, dass das ein Scherz war und hier nicht ein "Schlüssel" zu eurem Verhältnis liegt. Archy braucht klare Ansagen. Das "Umlenken" kommt nach der Ansage. Aber die Ansage "Nein" ist wichtig. Du kannst sie trainieren, neu einüben. Setzt dich mit dem Hunderocker zuhause hin, in Ruhe. Nimm ein Guetzlie *grins* in die Hand, zeig es Archy. Will er es nehmen, schließt du die Hand und sagst "Nein". Geht er zurück, setzt sich gar --> fein, ----> Guetzlie. Tut er das nicht von allein, sag du es ihm. "Nein" ----> Alternativverhalten sagen ----> Hund zeigt Alternativverhalten ---> loben, Guetzlie Die Übung ist ausbaufähig, du kannst irgendwann das Futter auf den Boden legen. Will er ran --> "Nein" + SOFORT Alternativverhalten (z.B. "Hier"). Dann Lob und Guetzlie. Aber: Eile mit Weile. Erst eine Übung festigen (ein paar Tage lang einige Minuten pro Tag üben), dann zum nächsten Schritt übergehen. Als Kette würd ich nehmen "Nein" - "Hier" (eventuell danach noch "Sitz"). Üb das mal ohne Archy; ein resolutes "Nein!". Und direkt danach ein freundliches "Hier". Zeig dabei ruhig auf deine Füße.
Du bist schon arm dran und musst öfters mal *husten* bei meinen Berichten...
Ich hatte ja wieder mal keine Ahnung. So ist das halt, wenn man von einem ertrem pflegeleichten Hund auf einen KS umsteigt
Dein Trainingvorschlag wird sofort ausgedruckt und an den Kühlschrank zum Auswendiglernen gehängt. Auch hier halte ich dich natürlich auf dem Laufenden...
Mittlerweile müssen gefühlte 20 Berichte in den Angebermodus als
... und das mit dem Gueztlie ist schon echt perfekt...
LG Margit mit Archy __________________________________________________________________________________
Es gibt keine andere Wahl, als vorwärts zu gehen. (Fridtjof Nansen)
Zitat von Schle Miel *hust* Margit, ohne dir zu nahe treten zu wollen, hoffe ich, dass das ein Scherz war und hier nicht ein "Schlüssel" zu eurem Verhältnis liegt. Archy braucht klare Ansagen. Das "Umlenken" kommt nach der Ansage. Üb das mal ohne Archy; ein resolutes "Nein!". Und direkt danach ein freundliches "Hier". Zeig dabei ruhig auf deine Füße.
Ich möcht mich nochmal kurz einklinken. Bei Coh ging es lange einfach darum SEINE Frustrationstoleranzschwelle zu erhöhen. Geübt haben wir dann nicht nur mit LEckerchen, sondern eben auch mit anderen begehrten Dingen wie Ball etc.. Alles was die Erregung bei ihm pushte und ihn "hochgehen" ließ. Dann nach dem gleichen Prinzip. Die Belohnung ist dann das kurze "habendürfen" oder Spiel, wenn er zuvor das "Nein" akzeptierte. Verabschiede Dich von dem Gedanken, Du würdest Deinen Hund mit einer Grenze einschränken. Du gibst ihm im Gegenteil mehr Freiheit, wenn er eben lernt, auch gewisse Frustration zu "ertragen".
In Antwort auf:Du bist schon arm dran und musst öfters mal *husten* bei meinen Berichten...
Grins. Sagen wir mal so; ich spreche aus Erfahrung Resolute Ansagen musste ich auch erst lernen
In Antwort auf:Dein Trainingvorschlag wird sofort ausgedruckt und an den Kühlschrank zum Auswendiglernen gehängt.
Sag mal, hat dir das deine Trainerin noch nicht erklärt? Wie man ein Abbruchsignal einübt, meine ich? Du könntest sie ja auch noch mal fragen, vielleicht könnt ihr es gemeinsam einüben? Vormachen ist manchmal besser als vor"schreiben"
Auf Margits Vorschlag und weil ich das ebenfalls für eine gute Idee halte, habe ich diesen Thread geteilt. Einmal in einen Beitrag in "Time for losers" (Archy und das Pferd) und in einem weiteren Thread hier "NILIG und Feierabend".
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)