Gleich ins Auto zu steigen funktioniert eigentlich nur am WE. Wir haben nur ein Auto und das benötigt mein Mann um zur Arbeit zu gelangen. Da er einen recht weiten Anfahrtsweg hat, fährt er also recht früh los und kommt recht spät heim. Aber am WE handhaben wir das seit geraumer Zeit schon so, da gerade SA und SO Vormittag hier die Hunde gleich kolonnenweise vorbeitigern.
Beim Abendspaziergang gestern gab es Licht und Schatten. Ich wollte Nike weitere Hundebegegnungen ersparen, aber auf dem Heimweg 5 Gehminuten vor unserem Zuhause gab's natürlich doch wieder den Overkill.
Einerseits war es ganz gut. Problem No. 1 war ein Goldie, der offenbar (zumindest meiner geistigen Rekonstruktion und der Tatsache nach, dass ich schlagende Autotüren gehört habe) mit seinem Halter aus dem Auto gestiegen ist, dann aber von diesem alleine gelassen wurde. Vielleicht ging der Halter schon alleine zur Wohnung. Egal, jedenfalls stand plötzlich unvermittelt ein Hund ca. 15 m vor uns neben einem Auto. Kein Halter weit und breit Und Nike ist im Dunkel noch misstrauischer und wachsamer als ohnehin schon. Sie hüpfte in die Leine (geräuschlos), hat dann aber sofort zu mir geguckt und sich danach gar nicht mehr um den Goldie gekümmert. Der guckte noch ca. 30 sec zu uns und verschwand dann zu einem Wohnhaus.
Ich bin dann weitergegangen und hopp, keine 50 m weiter trafen wir Problem No. 2. Den anderen Streuner (den "braunen Streuner"). Nike mag ihn gar nicht, weil er immer sehr aufdringlich Analkontrolle durchgeführt hat (und weil er, wenn sie läufig ist, immer vor unserem Haus campiert). Er stand jedenfalls plötzlich vor uns, keine Ahnung wo er herkam. Und Nike, die tolle (!), geht NICHT in die Leine, sondern dreht sich an lockerer Leine sofort zu mir um und sieht mich an: "Wo bleibt mein Leckerchen?" Das Ganze ist dann leider trotzdem in eine Pöbelei ihrerseits ausgeartet, weil der Braune einfach nicht wegging (er kam aber nie näher als 3-4 m an uns heran) und als ich ihn verscheuchen wollte, ist Nike natürlich sofort mitgegangen und volle Kanne mit Getöse in die Leine gedonnert. Sie lässt sich zwar hinter mir absetzen, aber sobald ich einen Schritt auf den "Gegner" zumache, geht sie mit. Und das mit Geschrei.
Fazit: Leider Gepöble, aber auch wahnsinnig gute Ansätze, wie ich finde. Ich muss bei Sichtung eines freilaufenden Hundes sehr viel schneller und aktiver reagieren. Ich muss das Problem lösen, ehe Nike sich bemüßigt fühlt, diese Situation zu managen, weil Frauli nur dumm glotzt.
Was soll man dazu noch schreiben? Klappt doch schon super!
Bei Dunkelheit ist Kajla auch aufgeregter, ich glaube dass geht vielein Hunden so. Aber ihr habt das doch schon gut gemeistert. Jetzt fehlt nur noch der Feinschliff (übe doch das hinter dir Sitzen nochmal von vorne, erst im Haus, dann bewegst du dich dabei von ihr weg und zu ihr hin, dann in Reizarmer Umgebung usw. Vielleicht sitzt es einfach noch nicht so gut? Vielleicht brauchst du auch ein neues Signal?) und dann kommt ihr bald durch jede Hundebegegnung.
Liebe Grüße Mo mit Kajla aka Madame Schnupptulla, aka DAS Schnuppertier,aka Madame Naseweiß und Rambo dem Zotteltierchen, aka das Schnüüüchen
----------------------------------------------- „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“ Antoine de Saint-Exupery (Werk: Der kleine Prinz)
Ja, ich denke, ich muss dringend am Absitzen hinter mir arbeiten. Momentan ist sie halt noch so aufgeregt, dass sie bei meinen Vertreibungsversuchen sofort mitmachen will. Ich wünschte, ich könnte ihr sagen "Ach Nike, Frauli kann das schon alleine!".
Aber da ich es ihr nur auf "Hündisch" sagen kann, dauert das wohl noch ein bisschen, bis sie mir das glaubt.
Ich bin sicher, sie traut mir das nicht zu, weil ich schon, als sie noch jünger war, Hundebegegnungen viiiel zu wenig moderiert habe. Das ist mir inzwischen klar. Ich habe Nike viel zu sehr sich selbst überlassen. Da sie sowieso gerne Probleme alleine löst (ganz im Gegensatz zu unserer verstorbenen Althündin, die sofort ihren "Mama, Hilfe!"-Blick aufgesetzt hat, wenn irgendwas war - und sei's nur, dass sie einen festgefrorenen Schneeklumpen zwischen den Ballen hatte oder dass ein Leckerli unter die Kommode gerollt war), hat sie natürlich gelernt, dass auf Frauli kein Verlass ist.
Die Große hat eben deutlich sichtbar diesen "Mama, Hilfe!"-Blick aufgesetzt und ich wusste dann "Hoppla, jetzt muss ich einschreiten". Nike war da viel subtiler darin zu zeigen, was ihr nicht gefällt oder wo sie überfordert ist und Stress hat, und ich hab das damals nie gesehen. Ich hatte die totalen Scheuklappen auf. Inzwischen weiß ich, dass sie bei vielen Hundekontakten, die ich als "Nike hat Spaß" interpretierte, eigentlich gestresst war...
Zitat von ImzadiJa, ich denke, ich muss dringend am Absitzen hinter mir arbeiten. Momentan ist sie halt noch so aufgeregt, dass sie bei meinen Vertreibungsversuchen sofort mitmachen will. Ich wünschte, ich könnte ihr sagen "Ach Nike, Frauli kann das schon alleine!".
Jaaa, das wär schön *träum* Ich baue das hinter mir sitzen auch gerade auf. Wir bauen es als Trick auf und üben es sehr oft zu Hause bei unserer Trickrunde ein. Somit habe ICH die richtige Einstellung dazu, denn ich setze für den Hund keinen Druck dahinter. Es macht auch mir Spaß und genau dieses Gefühl möchte ich dabei transportieren. Wir tricksen ja auch draussen immer wieder zwischendurch und bauen das ein. Es klappt schon immer besser. Das in Gefahrensituationen zu verwenden hat noch wenig Sinn, aber ich baue es lieber etwas zu lange positiv auf, als zu kurz.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Mann mann mann. Das war ein Disaster. Also für mich, mein Hund war eh gut drauf.
Also: Heut morgen sind uns mehrere Hunde begegnet. Das lässt sich morgens leider kaum vermeiden, das ist alles auf den Beinen. Ich will da jetzt auch nicht jede einzelne Begegnung vertiefen, nur soviel: Es lief grundsätzlich ok, nicht super, aber auch nicht sehr schlecht.
Aber dann tauchte plötzlich eine ältere Dame vor mir auf. Leine in der Hand, 30 m hinter ihr schleicht ein alter Goldie im Schneckentempo her. Eigentlich hätte ich umkehren müssen. Aber da sich links und rechts vom Weg riesige Wiesen befinden, dachte ich mir, dass ich einfach einen großen Bogen laufe und gut ist. Kaum, dass ich vom Weg abweiche fühlt sich die Dame natürlich bemüßigt zu rufen "Das muss doch nicht sein! Sie können dableiben, das ist nicht nötig!" Ich habe nur geantwortet "Doch, ist es!" Sie hat natürlich widersprochen und ich hab dann schon leicht angenervt gesagt, dass mein Hund aggressiv an der Leine bellt.
Da meinte sie nur "Das sind Hunde!!! Die müssen bellen!!!" Ich wär fast explodiert und sie hat dann noch meinem Hinterkopf (ich bin nämlich einfach clickernd weitergegangen) einen Vortrag darüber gehalten, wie wichtig Sozialkontakte mit anderen Hunden sind... bla bla... beschnuppern... bla bla... verstehen sich gut... bla bla... ihr Hund ist so brav... bla bla. Ich hab nicht mehr geantwortet, aber innerlich hab ich gekocht.
Was macht man bei solchen Menschen? Leider nehm ich mir das wahnsinnig zu Herzen und denk stundenlang über die optimale Antwort und Lösung dieser Situation nach. Was sagt man denn dann? Ich meine, während ich meinen Hund beklickere hab ich nicht die Ressourcen über, wildfremden Personen zu erklären, was und warum ich das mache. Aber wenn ich nur wutentbrannt und nicht antwortend weiterlaufe, werden mich bald alle Hundehalter extrem doof und unhöflich finden.
Für mich war der Spaziergang dann gelaufen... ich konnte einfach nicht mehr zur Ruhe finden...
Die Hunde in unserem Forum haben alle eine ansteckende Hautkrankheit
Wenn jemand seinen Hund nicht rufen will, oder in der Situation, wo die Frau meinte, es wäre nicht nötig etc., sag einfach Dein Hund hätte eine ansteckende Hautkrankheit, die gerade behandelt wird. Damit sind die Diskussionen meist sofort beendet.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Auf so eine Idee wär ich noch nicht gekommen. Ok, eine hochgradig ansteckende Hautkrankheit, die auch vor Menschen nicht haltmacht. Ich glaube, das sollte jedes noch so vorlaute Menschenexemplar ruhigstellen.
Ich bin irgendwie immer noch auf 180, dabei weiß ich, dass es doch völlig belanglos ist, was irgendeine weißhaarige Dame von mir denkt. Aber *grmpf* ich bin trotzdem sauer.
Zitat von Tante_HahaDie Hunde in unserem Forum haben alle eine ansteckende Hautkrankheit
Das stimmt sooo nicht; meine haben eine Bedarfskrankheit. Je nach Bedarf eben entweder ansteckende Hautkrankheit (gern Hautpilz), grad ein Flohmittel gegen die Flohplage, ansteckende Infektion mit schlimmen Durchfall und Erbrechen...und manchmal ist Charly auch einfach schlimm Rückenkrank (sonst sieht leider niemand ein, das er nicht mehrmals und geduldig von fremden Rüden berammelt werden möchte).
Nee ehrlich, es ist eben sehr viel einfacher, die Leute so auf Abstand zu halten. Ich habe auch keine Lust mehr auf Diskussionen, warum ich die Sozialkontakte meiner Hunde filtere, und warum ich grade keine Lust auf ihre Tutnixe habe. Das ist soviel unnötiges blabla, und es stresst mich und meine Hunde nur völlig unnötig.
_________
Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Ja, gute Idee. Flohbefall ist immer schön. Ich könnt mich dann auch demonstrativ am Kopf kratzen. Ich werde mich bemühen, das Krankheitsproblem möglichst fröhlich zum anderen HH rüberzuflöten. Leider ist es so, dass meine freundliche Stimmung so schnell kippt, dass ich sobald ich merke, dass der andere HH völlig ignorant ist, total patzig werde. Das möchte ich aber nicht. Auch wenn da drüben so ein ignoranter menschlicher Eumel steht, möchte ich ein Mindestmaß an Freundlichkeit in der Stimme behalten. Je unfreundlicher ich bin, um so schlechter fühle ich mich hinterher... und mit Patzigkeit hat man auch noch keinen Ignoranten geläutert...
Unfreundlich zu sein, bringt also für alle Beteiligten irgendwie nur Nachteile.
Zitat von ImzadiWas macht man bei solchen Menschen? Leider nehm ich mir das wahnsinnig zu Herzen und denk stundenlang über die optimale Antwort und Lösung dieser Situation nach. Was sagt man denn dann? Ich meine, während ich meinen Hund beklickere hab ich nicht die Ressourcen über, wildfremden Personen zu erklären, was und warum ich das mache. Aber wenn ich nur wutentbrannt und nicht antwortend weiterlaufe, werden mich bald alle Hundehalter extrem doof und unhöflich finden.
DARAN hab ich jahrelang gearbeitet *gg* sei doch froh, so schnell Erfolge zu erzielen ;-)
Ne - mal im Ernst... Du musst nicht allen alles erklären - und bei solchen Menschen geht man echt einfach ruhig weiter. Sie wissens nicht besser und man kann ihnen keinen Vorwurf machen. Gewöhn Dir einfach an, freundlich zu lächeln "Wir haben FLÖÖHE" ... oder "Wir haben ZWINGERHUSTEN" zu sagen - und geh Deines Wegs :-)
---------------- Liebe Grüße Sabine und das Rüsseltier
Jap, völlig richtig, sie weiß es nicht besser und kann nichts dafür, sie macht es ja nicht weil sie mir bewusst auf die Nerven gehen will. Ich frage mich, was ich mit meinem Hund machen würde, wenn es kein Internet gäbe... ich hätte mich niemals nicht mit so vielen verschiedenen Ansätzen beschäftigen, sie analysieren und überlegen können, ob dieses oder jenes für mich in Frage kommt, wenn es das Internet nicht gäbe. Klar, gibt es Bücher, aber kaum jemand kauft sich aus allen Bereichen Bücher nur um mal zu schnuppern, ob das ein guter Ansatz ist und für einen in Frage kommt. Ich würde nie so viele Fragen stellen und kritisch analysieren, wenn es das Internet nicht gäbe. Es hat mich dazu veranlasst, selber meine grauen Zellen mal anzustrengen und nicht alles zu glauben, was einem ein selbsternannte "Hundeprofi" so verzählt. Ich würde übrigens auch nicht barfen, wenn es das Internet nicht gäbe und das war für das empfindliche Verdauungssystem meiner Kröte wirklich das beste, was ich tun konnte. Ewigkeitsdurchfälle ade und ich dachte tatsächlich früher so ein Standard-Trockenfutter sei das Nonplusultra.
Ich werde also folgendes Mantra aufsagen, sollte mir wieder sowas passieren "Dieser arme Mensch hat kein Internet und kann nichts dafür, dass er nicht nachvollziehen kann, was ich da tue..."
Inzwischen geht's mir wieder besser, danke ihr Lieben!
PS: Das Reinklickern in die Aggression funktioniert hervorragend. Sie legt ihre Nacken-Aggro-Bürste viel schneller wieder flach (meistens schon beim 3. Click), wie wenn ich gar nichts tue. Sie ist auch schon einige Mal nur so halbherzig in die Leine gesprungen, ohne die Bürste aufgestellt zu haben und reagiert dann auch einwandfrei auf Clicks. Wenn ich ein paar Mal geclickert habe, guckt sie den anderen Hund nur noch mit dem Arsch an. Hab ich heute wieder gemerkt (2x Hunde in sicherer Entfernung: so etwa 30 m). Sie geht dann auch brav weiter, wenn der Hund vorbei ist, ohne nochmal quasi "hinterher" zu pöbeln.
Das ist der Beweis für die Zweifler, die meinen mit dem Reinklickkern würde man "das falsche bestätigen" und die nicht na "gute Stimmungsmache" glauben. Bei meinem Hund funktioniert es genau wie bei Deinem, er legt die Bürste schneller flach und steigert sich nicht so rein, wenn er dann doch mal ausrastet. Als ich merkte, daß das klappte, vverschwand auch meine Angst vor Hundebegegnungen und ich geh jetzt viel lockkerer Gassi. Schön, daß Du auch erste Erfolge siehst!