Bei uns gab es zeitweise Futter nur aus der Hand....und nur draussen...
Da war Aimie noch alleine, aber es hat so einiges an der Bindung damals verändert. Anfangs habe ich sie immer wieder gerufen und habe ihr das Futter aus der Hand gegeben. Oder ich habe jeden Blick geclickt. Je nach dem wie weit wir waren. Irgendwann enstand ein Futterschmeisssuchspiel daraus. Ich habe das Futter immer mal wieder hier hingeworfen, oder dahin geworfen wenn sie mich angesehen hat. Zu Hause gab es nichts mehr, die Tagesration wurde draussen verfüttert. Und wenn sie zu wenig hatte war das ihre Schuld...auch wenn mein Herzchen da sehr geblutet hat.
Ich weiss nicht ob das mit drei Hunden so möglich ist. Eigentlich müsste ich auch Soxi mal aus der Hand füttern, zumindest mal eine Woche...aber da mischt immer Aimie sofort mit...nicht dass die dann böse wird...aber da wuseln beide um mich herum. Aber ich werde es ab morgen versuchen anzufangen, denn ich denke trotz aller Liebe ist das sehr wichtig.
LG von Ilka mit Aimie und Soxi
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Heute ist das Morgen über das du dir gestern Sorgen gemacht hast.
Irgendwie hab ich immer im Hinterkopf: Ich muß Loki zeigen, dass er mich braucht. Dabei finde ich sooo schön, wenn ich sehe, wie er ständig aufmerksam seine Umgebung scannt und es widerspricht meinem Bedürfnis, ein Wesen von mir abhängig zu machen mit Sachen, die ihn ursprünglich langweilen. Insofern liebe ich Schleppfährten und Mantrailing, das scheint mir am natürlichsten. Aber vor der Abendportion und nach einem langweiligen Abend im störungsarmen Hof habe ich einen toll engagierten Trickser!
Schleppfährte und Mantrailing mach ich nicht mit Gina aber all die anderen Sachen, die ich hier so lese. Reizangel schaut die nicht mal hin. Hätte ich in einem geschützten Gebiet die Möglichkeit, würde sie vielleicht aber draussen...nöö da könnte man ja was verpassen.
Aber, das was du schreibst, geht mir ganz genau so. Mein Hund liegt Zuhause viel auf seinem Platz und dann gehen wir 3x am Tag raus, im Verhältnis ja wenig und wenn man dann noch immer manipuliert und bespaßt wird weiß auch nicht. Mir kommen da auch immer so Gedanken, von den Weiten Canadas z.B. wo Hund auch zwischen drin einfach Hund sein darf und auch mal seiner eigenen Spur nach gehen darf. Gina bleibt immer bei mir und in meiner Nähe aber selbst das muss ich hier ja noch reglementieren. Ich habe im Harz von einem Wald gehört, der ist eingezäunt und entwildet, nur für Hunde. Vielleicht fahr ich da mal hin. LG Dagmar
Ach so als Beschäftigung, was noch nicht erwähnt wurde: Leckerli in Baumrinde drücken, an einen Ast hängen, Gina muss mal Sitz machen und dann auf Signal hin an die Leckerlies oder ich mach es wenn sie nicht schaut....man ahnt garnicht in welchem Radius sie es dann doch sieht und schnell angerannt kommt. Heißt für uns auch, sie läßt mich nicht aus dem Auge, man könnte ja was verpassen. Wenn man jedesmal ruft, verläßt Hund sich drauf und das kann er bei mir nicht. Besser man behält mich sowieso im Auge
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Viel sprechen mit Hunden aber wenige hören auch zu.
Handfütterung war echt schwierig, weil Lumpi das erste Jahr draussen so gut wie gar nix genommen hat. Er hat auch zu Hause nur sehr schlecht gefressen, egal was man ihm angeboten hat. Dann kam Mo dazu und ich hab Beide erstmal nur aus der Hand gefüttert. Mo, der futterverrückte ist mir dabei fast abgedreht und Lumpi war es nach wie vor egal. Nach fast zwei Wochen musste ich ihm das Futter wieder drin geben, weil er abgenommen hatte. Aber ich werde jetzt auf jeden Fall mal versuchen ihnen zu Hause nur das Gemüse zu geben und das Fleisch draussen. Könnte ein bisschen Sauerei geben, aber egal.
Jetzt habe ich aber eine Menge Ideen, einige sind Abwandlungen von Dingen, die ich schon mache, aber das dient eben auch der Abwechslung. Irgendwie muss man das doch schaffen, dass Frauli interessant wird! Nils, der ja nun erst seit 8 Monaten da ist, findet mich super-interessant. Bei ihm habe ich eben leider das Problem, dass er bei anderen Hunden noch nicht zu bremsen ist. Und wenn´s ein Rüde ist und er kann unkontrolliert hinlaufen, pöbelt er und bei intakten Rüden wird er ungemütlich. Deshalb geht er erstmal noch an der Leine. Aber er ist mit einem größeren Radius ohnehin total überfordert. Da regt er sich nur auf. Da machen wir erstmal langsam. Bei Lumpi habe ich es mir auch abgeschminkt, dass ich ihn wie Mo überall laufen lassen kann und dabei auch mal gemütlich schlendern. WENN Lumpi frei läuft, dann ist 100% Hundekonzentration und -bespassung angesagt. Ich freu mich schon auf den Winter, da dürfen sie öfter mal im Schnee flitzen und da funktioniert der Freilauf komischerweise...
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Liebe Frau T., ich glaube der Trööt ist falsch betitelt. Hier geht es nicht um Bindung - sondern situativ um Aufmerksamkeit! *klugscheißermodusaus*
Bindung habt ihr beide jede Menge. Das weiß ich aus eigener Anschauung und deshalb bin ich da völlig sicher. Kaum jemand hat eine innigere Beziehung zu seiner Fellnase - und Lumpi genauso zu dir.
Das, was du dir wünscht, ist seine Aufmerksamkeit. Und zwar immer und besonders dann, wenn er sie dir nicht so ohne weiteres zukommen lässt. Wenn er nämlich selbständig handelt.
So und hier haben wir ein gemeinsames Problem. Du kennst Richy und weißt, welch ein Dickkopf er sein kann. Wir wissen beide jetzt, dass die Eigenständigkeit unserer Hunde rassespezifisch ist. Dagegen anzukämpfen ist nach meiner Erfahrung unmöglich. Ich habe es lange genug versucht. DAS hat unserer Bindung nicht gut getan - und das Problem (Er interessiert sich ne Bohne für mich, wenn wir unterwegs sind) eher noch verschärft.
Trotzdem muss Verlässlichkeit natürlich sein. Meine für den Hund und seine für mich. Deshalb haben wir unsere "Zusammenarbeit" trainiert. Führung als Übergabe der Kontrolle an mich, ist von Richys Seite nicht erwünscht. Das kann ich nicht erzwingen. Also kontrollieren wir gemeinsam. Das heißt, bleibe ich stehen, schaut Richy zu mir. Ich könnte ja etwas entdeckt haben, das ihm entging. Bleibt er stehen, bin ich alarmiert. Es könnte der Beginn einer Jagd werden. Deshalb bestätige ich gleich, dass ich auch alles im Blick habe durch Zuruf.
Festschnüffeln oder eigenständiges Fährten gibt es nicht, weil Frau ebenfalls Interesse an dieser Stelle zeigt und so die Aufmerksamkeit ihres Hundetieres wieder bekommt. Andere Hunde zeige ich ihm, wir beobachten gemeinsam und dann schicke ich ihn hin oder auch nicht. Dabei darf er mittlerweile auch mal 100 m wegrennen. Das alles habe ich aber ganz langsam aufgebaut.
Ein verbaler Rückruf, der 'freudig und vor allem schnell' ausgeführt wird, auf den kann ich wahrscheinlich warten bis ich alt bin. Das heißt wohl für Richy: "Du schaust da nach dem Rechten und ich hier." Der Schnalzer hat sich da eher bewährt und natürlich der Superpfiff.
Unabhängig von deinem Eigenbrötler (dem überaus charmanten ) hast du aber noch mehr Hunde, die DEINE Aufmerksamkeit beanspruchen, die auch angesprochen und 'kontrolliert' werden wollen. Und genau da liegt in meinen Augen das Problem für ein Training.
LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida _______________________________________________
"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)
Iris, Du hast natürlich Recht. Der Titel ist doof. Ja, es geht um Aufmerksamkeit!!!
Zitat Festschnüffeln oder eigenständiges Fährten gibt es nicht, weil Frau ebenfalls Interesse an dieser Stelle zeigt und so die Aufmerksamkeit ihres Hundetieres wieder bekommt. Andere Hunde zeige ich ihm, wir beobachten gemeinsam und dann schicke ich ihn hin oder auch nicht. Dabei darf er mittlerweile auch mal 100 m wegrennen. Das alles habe ich aber ganz langsam aufgebaut.
Das mit dem Interesse an der Schnüffelstelle zeigen ist eine gute Idee! Lumpi findet eine stelle nämlich im Zweifel ganz schnell uninteressant, wenn die anderen Hunde da auch hingehen. Nicht immer, aber oft!
Zitat Unabhängig von deinem Eigenbrötler (dem überaus charmanten ) hast du aber noch mehr Hunde, die DEINE Aufmerksamkeit beanspruchen, die auch angesprochen und 'kontrolliert' werden wollen. Und genau da liegt in meinen Augen das Problem für ein Training.
Ich bin mir da nicht sicher. Ich trainiere mit den Herren ja auch einzeln und da ist es mit dem Doofkopp eben auch nicht anders. Mit Mo hab ich unwahrscheinliches Glück, weil der Kerl wirklich auch mal einfach nebenher läuft (also bei Leckerli-Tasche) und ich spüre sofort, wenn er mal nicht neben mir ist. Bei ihm muss ich aber nicht aktiv ständig schauen. Das Problem mit Nils ist anders gelagert. Du hast ihn erlebt, er ist sehr aufmerksam, hat aber eben noch so ein paar Defizite sich in einigen Situationen im Griff zu haben. Aber deshalb ist er an der Leine - das finde ich auch erstmal nicht schlimm. Meine Aufmerksamkeit gehört beim Spaziergang eigentlich hauptsächlich Lumpi, einfach weil seine so schwer zu bekommen ist. Aber das was Du da schreibst macht Sinn! Das geht vor Allem auch mit drei Hunden. Ich glaube das finden alle Drei spannend, wenn Frauchen plötzlich eine Stelle ganz interessant findet. Gestern haben wir ja schon einen guten Trainingstag gehabt, ich muss mir einfach mehr Mühe geben und vor Allem mehr Phantasie ins Spiel bringen.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Er will die Herde schützen und aufpassen... Vielleicht solltest du hingehen und ihm irgendwie genau diese Aufgabe geben. Ich weiss selber gerade nicht wie das gehen könnte, aber mal eine "Art" Aufgabe für ihn, die ich mir so vorstelle...
Du arbeitest mit einem der anderen Hund und sagst Lumpi:"Pass auf" So hat er die Aufgabe aufzupassen, kommt ein anderer Hund, oder Mensch und er reagiert wird belohnt.
Vielleicht kannst du das irgendwie im Garten üben, wenn er sowieso von sich aus aufpasst.
Ich hoffe es ist verständlich was ich meine...Lumpi will seiner Aufgabe nachgehen....und so wie Bella gemeinsam mit Frauchen jagen geht, kannst vielleicht Lumpi irgendwie diese Aufgabe zukommen lassen.
Frag mich nicht wie man das umsetzen kann, dafür kenne ich Euch leider doch zu wenig.
LG von Ilka mit Aimie und Soxi
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Heute ist das Morgen über das du dir gestern Sorgen gemacht hast.
ich reihe mich hier ein...in die Reihe der "Eigensinnigen" oder Eigenständigen Habe einen Hund mit Bindung zu mir, aber nicht immer die Aufmerksamkeit, die ich mir wünsche... Bzw. die in bestimmten Situationen hilfreich wären (Menschenbegegnungen, besonders auf einsamerenn Wegen, überall, wo nur vereinzelt mal ein Mensch entgegenkommt...).
Gerade heute auf einem Spaziergang meinte der GG: Na, das Kommen auf unseren neuen Rückruf "Bingo" ist ja nicht so der Bringer. Ella kommt ja ganz schön langsam angetrabt...Tja, da ist was dran...Wenn es auch unterschiedlich schnelles und freudiges Rückkommen gibt - immer mit Leberwustbelohnung). Hmm, ich bin jedoch froh, dass sie überhaupt zu mir/uns kommt aufs Rufen...auch wenn es nicht turboartig ist. Wenn allerdings irgendwo was Tolles zum Beschnuffeln rum - oder in der Luft liegt, dann biegt sie öfters dahin ab. Was ich beobachtet habe: Wenn sie einige Zeit ausgiebig schnuffeln durfte ohne Regulierung durch mich, dann ist sie danach aufmerksamer... Das ist keine schlechte Ausgangslage, denke/fühle. dass ich ihr erst Freiraum "schenken" muss, damit Ella dann anschließend gern/um so lieber zu mir kommt (geht auch mit Schleppe). Ist doch was - oder? Ist das auch was für den Lumpenkerl?
Das Zurückkommen ist auch bei uns immer mal wieder Thema. Folgender Ablauf den ich einzelnd trainiere: 1. Umorientierung mit dem Name-Schau-Spiel und das geht so: Leckerli erst nicht so weit, später weiter weg werfen, wenn L. fast verschluckt, dann Namen und Schau sagen. Wenn Hund schaut c+Schnüffelbelohnung, Leckerli wieder weg werfen. So erstmal üben bis es sitzt. 2.Das Power-up Signal : Hoher Quitschton...in etwas jöjöjöjöjö (schön für Männer, die lieben solche Spielchen ) und sich rückwärts bewegen. Wenn Hund angerannt kommt 3. Bedürfnisbefriedigung : Spiel, Leckerli rollen, Dummi weg werfen, Leberwurstkleck uvm was eure Hunde lieben
Nachher wird nur noch geklickt, wenn Hund bei euch und als belohnung eben diese Bedürfnisbefriedigung LG Dagmar bei uns funst es momentan nur morgens dann ist Gina motiviert und macht gut mit.
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Viel sprechen mit Hunden aber wenige hören auch zu.
Also bei uns geht es definitiv nicht nur um Aufmerksamkeit, mit Jeannie muss ich wirklich an unserer Bindung arbeiten. Leider habe ich dafür noch nicht die Nonplusultra-Methode gefunden.
Zitat von Gina 3. Bedürfnisbefriedigung : Spiel, Leckerli rollen, Dummi weg werfen, Leberwurstkleck uvm was eure Hunde lieben.
Genau da liegt aber der Haken: Das alles lieben selbständige Hunde nicht unbedingt. Kontrollieren und wachen ist für Richy befriedigender.
Zitat von PetrellaWenn sie einige Zeit ausgiebig schnuffeln durfte ohne Regulierung durch mich, dann ist sie danach aufmerksamer... Das ist keine schlechte Ausgangslage, denke/fühle. dass ich ihr erst Freiraum "schenken" muss, damit Ella dann anschließend gern/um so lieber zu mir kommt (geht auch mit Schleppe).
Jep! Hier genauso! Damit ich aus dem Aufmerksamkeitsfokus nicht zu lange verschwand, bin ich dann zu Richy hin gegangen und hab dort wieder etwas Gemeinsames gemacht. (Futter suchen mag er immer!)
LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida _______________________________________________
"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)
Zitat von Gina 3. Bedürfnisbefriedigung : Spiel, Leckerli rollen, Dummi weg werfen, Leberwurstkleck uvm was eure Hunde lieben.
Genau da liegt aber der Haken: Das alles lieben selbständige Hunde nicht unbedingt. Kontrollieren und wachen ist für Richy befriedigender.
Zitat von PetrellaWenn sie einige Zeit ausgiebig schnuffeln durfte ohne Regulierung durch mich, dann ist sie danach aufmerksamer... Das ist keine schlechte Ausgangslage, denke/fühle. dass ich ihr erst Freiraum "schenken" muss, damit Ella dann anschließend gern/um so lieber zu mir kommt (geht auch mit Schleppe).
Jep! Hier genauso! Damit ich aus dem Aufmerksamkeitsfokus nicht zu lange verschwand, bin ich dann zu Richy hin gegangen und hab dort wieder etwas Gemeinsames gemacht. (Futter suchen mag er immer!)
ganz genau deshalb habe ich für mich, die Einschränkung gemacht: morgens ist sie noch motiviert. und, das geht mit Gina auch so, wenn sie erst für sich schauen und schnuffeln konnte, dann kommt sie freiwillig und bietet sich bei mir an für alles andere, was wir gemeinsam machen wollen. LG Dagmar
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Viel sprechen mit Hunden aber wenige hören auch zu.
Zitat von stoppel Genau da liegt aber der Haken: Das alles lieben selbständige Hunde nicht unbedingt. Kontrollieren und wachen ist für Richy befriedigender.
Jaaa, so ist es!
Ehrlich, wäre Paula mein erster Hund, hätte ich mich wahrscheinlich gewundert, was ihr da für ein Problem habt. Paulas Aufmerksamkeit ist ganz leicht zu bekommen: ein bißchen quietschen, ein bißchen hopsen, ein bißchen jipieje...Paula ist sofort dabei. Nix ist so schnell wichtiger als ich, wenn ich es richtig mache. Darum war Paula unterwegs sooo erholsam für mich (wäre da nicht noch das zu Hause Ding...).
Charly war da eine ganz andere Nummer. Hopsen? Ist nicht dein Ernst. Du quietscht hier rum...hast du einen Knall, oder was? Was willst du, ich soll ein "Ding" apportieren? Hol doch selber, was du verlierst, ich geh für dich keinen Schritt. Du meinst, du hast was tolles gefunden? Wie langweilig dein Krams, ich finde allein viel spannenderes. Er hat mich stehen lassen, während ich "eiei, was ich tolles habe" gequietscht habe, und hat den nächsten Grashalm bepinkelt. Ich rufe ihn -als Belohnung schon Pansen in der Hand- und freue mich, das er tatsächlich kommt....und muß zugucken, wie er 2m vor mir abbiegt, weil er was spannenderes in der Nase hat. Ich lege ihm eine Wurstfährte, von der er nach 2m abbiegt, weil die Hasenspur toller ist.
Futter war das einzige, was ihn noch einigermaßen bei mir gehalten hat. Und den Durchbruch hatten wir wirklich, als ich ihn fast nur noch unterwegs gefüttert habe. Er hat daheim zu den normalen Futterzeiten zwar auch was im Napf gehabt...aber eben fast nur Gemüse mit etwas Fleischsaft, oder ganz wenig Fleisch. Die richtig dollen Dinger gab es dann unterwegs. Frischen Pansen hab ich mit ihm gemeinsam aus Maulwurfshaufen gebuddelt, Hähnchenbrüste von Büschen gepflückt, und rohe Fleischbrocken auf Wiesen "gefunden". Ich sag ja, ich bin nicht Gassi gegangen, sondern ins Manöver gezogen; bewaffnet mit Futterbeutel, rohen Fleisch, Schleppleine und hungrigen Hund.
Dafür konnte ich ihn dann aber auch -nach gut 1,5 Jahren Training- fast überall ableinen. Allerdings mußte ich mich immer zu 100% auf ihn konzentrieren. Wild mußte ich zeitgleich oder vor ihm sehen, um nicht den genauen Moment, wo er anzeigt und noch abrufbar ist, zu verpassen. Bei "Lieblingsfeinden" genauso; ich hatte nur wenige Sekunden, um ihn anzuhalten...hab ichs verpasst, hat er die Sache selbst klar gemacht. Wenn ich mich auf Gassis unterhalten wollte, oder keinen "Kopf" für Charly hatte, habe ich ihn angeleint.
So wurde das im Laufe der Jahre aber noch besser, und heute läuft er zu 99% offline, und ist auch sehr verlässlich (ganz ehrlich....ich hätte das mit Paula auch nicht gepackt, wenn Charly noch so "anstrengend" wie früher wäre).
Edit; ach so, und in unbekannten Gegenden ist Charly heute noch die ersten Minuten nur sehr schwer ansprechbar. Er ist dann abwesend in der neuen Geruchswelt. Damit habe ich mich arrangiert....und spreche ihn eben gar nicht erst an, sondern leine ihn an.
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Liebe Grüße, Christiane mit Charly und Paula
Zitat von PetrellaWenn sie einige Zeit ausgiebig schnuffeln durfte ohne Regulierung durch mich, dann ist sie danach aufmerksamer... Das ist keine schlechte Ausgangslage, denke/fühle. dass ich ihr erst Freiraum "schenken" muss, damit Ella dann anschließend gern/um so lieber zu mir kommt (geht auch mit Schleppe).
Jep! Hier genauso! Damit ich aus dem Aufmerksamkeitsfokus nicht zu lange verschwand, bin ich dann zu Richy hin gegangen und hab dort wieder etwas Gemeinsames gemacht. (Futter suchen mag er immer!)
Das ist bei uns definitiv genauso. Und es kommt immer darauf an, wo wir sind und was vorher war. Also wenn wir z.B. erst mit dem Auto irgendwo hingefahren sind, ist die Phase, die Lumpi schnüffeln muss, um aufnahmefähig zu sein länger. Je weiter wir fahren, desto länger ist diese Phase. Beim Futter suchen ist Lumpi echt ein Legastheniker... wenn er gerade Lust hat sucht er, ist aber nicht gerade sehr talentiert... Wenn er keine Lust hat, fängt er noch nicht mal, wenn ich ihm was zuwerfe. Ich hab eben noch nix gefunden, das Lumpi IMMER gerne macht - ausser vor sich hin schnüffeln. Das setze ich auch immer wieder als Belohnung ein: kooperiert er mit mir, schicke ich ihn zum Schnüffeln und er darf dann eine ganze Weile vor sich hin eigenbröteln.
Ich hab mich übrigens auch heute nochmal mit Petra über die Sache unterhalten. Ich glaube, man muss hier unterscheiden zwischen "Vertrauen", "Bindung" und "Aufmerksamkeit". Lumpi vertraut mir inzwischen völlig. Wie man die Bindung beurteilt, weiss ich ehrlich gesagt nicht genau. Lumpi ist jedenfalls keiner, der ständig in meiner Nähe sein will und der gut einige Stunden ohne mich leben kann. Aufmerksamkeit ist wirklcih ein Defizit bei Lumpi.
ABER: ich habe heute festgestellt, dass wir wirklich kleine, aber feine Fortschritte machen. Lumpi war schonmal deutlich unaufmerksamer als in letzter Zeit. Und ich habe Iris´ Rat befolgt! Als Lumpi sich mal wieder festgeschnüffelt hatte ohne auf Rufen zu reagieren, bin ich hingegangen und hab ganz interessiert an dem Grasbüschel rumgefummelt. Nils und Mo haben auch gleich mitgeguckt. Ich hab dann ganz beiläufig gesagt "Da is doch nix" und Lumpi ist einfach mit weitermarschiert! Das werde ich jetzt immer machen. Ich hoffe zwar, dass die Grasbüschel nciht immer gerade frisch angepinkelt sind, wenn ich da mit rumwühle, aber wenn´s hilft...
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Zitat von Tante_Haha Ich glaube, man muss hier unterscheiden zwischen "Vertrauen", "Bindung" und "Aufmerksamkeit".
Das ist mir sehr wichtig, schon deshalb, weil ich mit Richy immer an mehr 'Bindung' arbeiten sollte.
Der Begriff der Bindung stammt aus der Psychologie und bezeichnet die emotionale Verbindung zwischen Menschen. Dieser Begriff wurde in der Kynologie auf die Beziehung zwischen Mensch und Hund übertragen. Bindung sollte also bezeichnen, dass Hunde eine besonders enge soziale Beziehung zu Menschen eingehen. Diese soziale Beziehung zeigt sich dadurch, dass Hunde die Nähe suchen und dadurch Geborgenheit und Sicherheit erfahren. Auf der menschlichen Gefühlsskala wäre dafür Zufriedenheit der richtige Ausdruck.
Wir sollten uns vielleicht einmal Gedanken machen, was wir im allgemeinen mit dem Begriff 'Bindung' meinen: Der Hund soll uns als Mittelpunkt des Universums betrachten. Er soll freudig unsere Nähe suchen, wann immer uns (Rückruf) danach ist. Er soll sich in unsrer Nähe entspannen. Er soll mit uns 'arbeiten' (was auch immer wir darunter verstehen!). Er soll Körperkontakt suchen, aber uns nicht bedrängen. Und ich gestehe hier für mich: Mein Hund soll mich lieben!
Da nur wenige evtl. Gedanken unserer Hunde verstehen können, sind wir auf das beobachtbare Verhalten der Fellnasen angewiesen, um Auskunft über ihre Bindung an uns zu bekommen. Das Verhalten ist aber von so vielen inneren und äußeren Faktoren abhängig, dass genau das unmöglich ist. Wir bekommen lediglich Auskunft über die gerade herrschende Gefühlsverfassung - im besten Fall.
Ein Beispiel dazu: Mein Hund begrüßt mich überschwenglich, wenn ich mal zu ungewohnter Zeit ihn alleine zu Hause gelassen habe. *freu freu* Mein Hund hat mich vermisst - also ist eine starke Bindung da! Vielleicht! Auf jeden Fall bemerke ich an der Begrüßung und einigen Sabberflecken vor der Tür, dass hier Trennungsangst vorlag. Die Bindung ist mit Sicherheit nicht schlechter, nur weil die Begrüßung gelassener ausfällt, wenn die Zeiten der Trennung ritualisiert sind.
Neben den äußeren Faktoren, die das Verhalten unserer Hunde beeinflussen, kommen ihre Sozialisationsbedingungen und rassespezifische Eigenschaften dazu. Letztere habe ich lange Zeit als ziemlich unwichtig eingestuft, musste mein Urteil aber revidieren. Auch wenn die Eigenschaften, die für die Zucht mal maßgeblich waren, heute nicht mehr unbedingt gebraucht werden, sie stecken noch in den Hunden.
Ein Herdenschutzhund sollte nun einmal in erster Linie die Herde als seinen Bezugspunkt ansehen und dann den Schäfer. Fremde Vier- wie Zweibeiner hatten in der Nähe der Herde nichts zu suchen. Wie können wir dann erwarten, dass ein Hund mit diesem genetischen Erbe nun alle anderen Hunde o.k. findet, sie anspielt und gerne fremde Menschen um sich hat?
Oder mein besonderer Charakterhund. Basenjis haben sich nur locker den Dorfgemeinschaften der Pygmäen angeschlossen. Sie haben von den Abfällen gelebt, sind aber nicht auf eine Person hin sozialisert worden. Bei der Jagd sollten sie selbständig Wild aufstöbern und den Jäger zutreiben. Genau das wäre ein Leben nach Richys Geschmack.
Das heißt für mich ganz einfach: über die Bindung eines speziellen Hundeindividuums weiß ich wenig, mehr schon über die allgemeinen Bindungseigenschaften einer Rasse.
Aber: Ich kann beobachten, ob Hund und Mensch miteinander kommunizieren können, ob sie ein gutes Team bilden. Vertrauen baut sich durch Berechenbarkeit und Zuverlässigkeit auf. Eine klare Kommunikation (verbal, aber noch wichtiger nonverbal) ist mit Sicherheit die Grundlage. Auch für ein Training des Alltagsgehorsams, das nicht auf Strafe gründet.
Vertrauen und Aufmerksamkeit unserer Hunde können wir durch geeignete Maßnahmen verbessern. Die Bindung ist dagegen eine nicht messbare Größe. Wer will die schon beurteilen? Deshalb lehne ich TRainer ab, die meinen, man müsse an der Bindung arbeiten. DAs klingt so, als würde der Chef befehlen, die Mitarbeiter sollen sich sympathisch finden und nach Feierabend gemeinsame Unternehmungen beschließen. An der Aufmerksamkeit und der Kommunikaton können wir arbeiten und hoffen - vielleicht liebt unser Hund uns ja doch?
LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida _______________________________________________
"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)
Das nenn ich doch mal auf den Punkt gebracht! Bei vielen dachte ich, "jaaa, genau meine Rede" und anderes was du geschrieben hast, hat mich wieder sehr zum nachdenken angeregt. Und dafür danke ich dir von ganzen herzen!!!