Ich hab Nils ein einziges Mal Abends am HB zum Pinkeln geführt. Da zieht er auch immer wie ein Wilder. Er hat sich beinah erwürgt, weil er einfach nciht anders konnte. Das hat mir persönlich gereicht.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Ich habe noch nicht viel Ahnung von Hunden, aber von Menschen und nachdem ich deine drei derzeitigen Threads (auch "Mittel gegen Stress" und "Ohrenentzündung") gelesen habe, sehe ich bei dir und deinen beiden Hunden ein ganz anderes Problem.
Beiss mich, wenn ich mich irre, aber ich lese bei Dir von unglaublich viel Stress, Stress hoch Drei und möglicherweise ist das eine Erklärung für den Rückfall in der Leinenführigkeit bei Finja.
Ich lese hier von dir, daß du sehr verzweifelt auf der Suche nach Lösungen im Umgang mit deinen Hunden bist. Selbst bei Roxy bist du schon in der sichtbaren Hoffnungslosigkeit, ob sie überhaupt "beim TA mitmacht" und sich bei den Ohrentropfen im Gegensatz zu Finja sowieso aus der Situation herauswindet. Roxy weiß schließlich genau, was du von ihr willst ...
Nordlicht, die erste von euch dreien, die erstmal am dringensten ein Stressmittel braucht, bist du selbst, ganz im Ernst und voller Mitgefühl!
Du verzettelst dich in deiner Lage mit theoretischen Studien, weil du einerseits schon spürst, daß deine TA nicht die Richtige ist (oh mann, das Gefühl kenn ich... kein schönes Gefühl!), aber dabei vergeudest du leider auch das letzte bißchen Kraft, das du noch bräuchtest, um deinen Hunden gegenüber Ruhe und Sicherheit auszustrahlen.
Wie oft guckst du die beiden in letzter Zeit sorgenvoll an und wie oft mit einem strahlenden Lächeln?
Ich weiß nicht, ob ich dir damit helfen kann, aber ich würde dir raten, als aller erstes Back-to-the-Roots, NICHT die Doktor-Arbeit schreiben, solange das Erst-Semester nicht beendet ist, sondern erstmal wieder mit beiden Hunden die ganz kleinen Dinge trainieren, die klappen. Damit Erfolgserlebnisse auf beiden Seiten sichern, damit ihr drei allesamt wieder zurück in den Spaßmodus findet. Unbedingt z.Z. alles weglassen, was eh nicht zu bewältigen ist und wie ich dich lese, bist du z.Z. mit beiden Hunden gleichzeitig draußen unterwegs komplett überfordert.
Worin ich auch deinen eigenen Streßauslöser vermute. Du hast diese Situation vorher nicht geahnt, vielleicht machst du dir insgeheim sogar selber Vorwürfe, daß du das z.Z. mit beiden gleichzeitig nicht schaffst. Keine Ahnung, aber mir kommt es schon so vor, als sei Finja durch Roxy erst einmal in ihrem Trainingsstand zurückgefallen.
Na und? Es ist doch nur ein "z.Z." - ein Rückfall hätte genauso passieren können, hättest du dir den EHEC-Erreger eingefangen und ne Weile ins Krankenhaus gemußt.
Klar, Ohrenentzündung will behandelt sein - versuche, es als ein neues Spiel zu sehen. Früher mein Bobby war regelrecht geil drauf, krank zu sein, weil er dann so prima mit Leberwurst bespaßt wurde! Und Finja's Untersuchungen in spe ebenso.
Inspirierend fand ich folgenden Text, vll hilft es dir, k.A., aber es geht bei deinen Problemen nicht so sehr darum, die Symptome bei deinen Hunden mit homöopathischen Mitteln zu behandeln. Unterstützend mag das helfen, k.A., aber viel wichtiger ist, das du wieder zu Atem kommst und dich entspannst. Das überträgt sich dann besser als jedes Mittel auf deine Hunde.
(Quelle: "Der ängstliche Hund" v. Nicole Wilde)
"(Aus dem Programm für eine solide Grundlage)
Trickreich, trickreich
Als ich vor Jahren Gruppenkurse gab, bemerkte ich ein interessantes Phänomen. Wenn die Teilnehmer mit ihren Hunden Tricks wie Pfötchen geben, Herumrollen oder Drehen übten, war das mit viel Gelächter und Leichtigkeit verbunden. Aber sobald es an Gehorsamsübungen wie Bleib und Platz ging, wurden die Teilnehmer strenger. Sie schienen zu denken, daß Sie ernster werden und dafür sorgen müßten, daß die Hunde gehorchten, weil dies die "wichtigen" Kommandos sind.
Aber sehen Sie es mal aus der Perspektive des Hundes: Für ihn sind das alles Tricks! Hunde wissen nicht, daß Platz oder Bleib "wichtiger" sind als herumzurollen oder Pfötchen zu geben."
Aggi mit Mana auf neuen Wegen *** "Your problems don't seem so big if you look at them from a bit higher up." ( Mary Poppins )
Dem kann ich mich nur anschließen. Sehr schön beschrieben Aggi!
Manchmal muss man wirklich erst einmal wieder ein paar Schritte zurück um weiter zu kommen. Frag mal Frau T., sie hat ihr altes "Schau"-Kommando aus der Schublade wieder raus geholt und erzielt damit wunderbare Erfolge. Und von Stress kann ich persönlich ein Liedchen singen! Alles was man denkt und fühlt überträgt sich auch auf den Hund.
Mal ein Beispiel von meiner: Ich hatte nachdem Bella zu mir kam, mir sofort einen Hundesitter gesucht. Ich habe mit ihr über 2 Jahre intensives AJT gemacht und konnte sie nur bedingt offline laufen lassen. So einmal im Jahr ist sie mir dann auch entwischt. Ihr Hundesitter hingegen hat sie von Anfang an mit seinen Hunden zusammen offline laufen lassen. Ich konnte das nicht verstehen, weil er doch gar nix weiter mit ihr macht und ich mir den Allerwertesten aufgerissen hab für sie. Bin dann mal mit ihm zusammen gegangen und er meinte bei ihm ist sie ganz anders, ihr Radius viel kleiner... Hab ihn dann gefragt was er denn anders macht, aber das konnte er mir nicht sagen. Irgendwann hab ich das meiner Ma erzählt und sie meinte, "na is doch ganz klar, er hat keine Angst, hat keinen Stress, er ist ruhig und gelassen, weil es für ihn einfach selbstverständlich ist das Bella das Rudel nicht verlässt." Und da hatte sie recht. Ich bin ständig in hab acht Stellung draussen. Scanne die Gegend ab und lauere auf jedes Geräusch. Ich rechne jederzeit damit das etwas passiert und gerate dadurch unter Stress. Und das merkt Bella. das hat sich auch bis heute nicht geändert, weil ich einfach aus meiner Haut nich raus kann. Aber in deinem Fall finde ich, ist es definitiv nicht Hoffnungslos . Hab wieder Spaß am Training!
Und gerade was dein Leinenproblem angeht kann ich dich seeehhhr gut verstehn. Klingt als hätte ich es geschrieben . Und da ich wußte das ich mit dem "normalen" Training nicht weiter komme, habe ich mir einen neuen Weg gesucht. Einen der kein Stress für mich unds Hundi bedeutet. Etwas was nicht DIREKT mit der Leinenführigkeit zu tun hat. Weil das Leinentraining für uns BEIDE Katastrophe ist. Stress pur. Ich will sie auch mit Mittelchen unterstützen, wie DAP, aber das ist wirklich nur Unterstützung und hat nichts mit dem Training an sich zu tun.
Ich bin kein Mensch der vielen Worte, deshalb fällt es mir immer sehr schwer etwas zu beschreiben was ich sagen will, aber ich hoffe das du mich trotzdem verstehn konntest. Mach dir einfach nicht so nen Stress. Hab wieder Spaß am Training. Lass dich nicht von Rückschlägen entmutigen. Und du wirst sehen, wenn du wieder entspannter und ruhiger bist, wird Finja es auch wieder sein. Nimm dir den Druck! Es hetzt dich doch nichts. Du hast doch noch so viel zeit, nimm sie dir auch
Ich weiß, das sagt sich so leicht, aber glaube mir, ich fühle absolut mit dir .
Hast Du nicht die Möglichkeit mit dem Auto rauszufahren, sie etwas laufen zu lassen, mit ihr zu spielen, damit sie auch Stress abbauen kann?
An diesem Ort würde ich dann auch a) Ruhe üben und b) Leinenführigkeit üben.
Wenn Du immer Leinenführigkeit übst, wenn Du von A nach B kommen willst, dann kommst Du auch immer wieder in den Konflikt, sie ziehen zu lassen. Und da dürfen wir uns nichts vormachen: Wenn Du es mal zulässt, dann ist das eine "variable Verstärkung", die Dir wochenlanges Training kaputtmacht! Auch wenn es schwer ist, aber da solltest Du total konsequent sein.
Wenn Du es immer erst an diesem einen Ort übst, dann wird es Finja leichter fallen, sich zu konzentrieren. Dabei sollte die Leinenführigkeit natürlich Spaß machen. Mit meinen Welpen habe ich manchmal Chaos-Laufen gemacht: Ich habe mich immer wieder in eine andere Richtung gedreht (mit Spaß und Tempowechsel). Wenn der Hund mir gefolgt ist, dann habe ich ein Leckerchen gerollt oder es im Gras versteckt und ihn suchen lassen.
Sonst gibt es noch die Möglichkeit mit den 2 unterschiedlichen Leinen, wie Hanne es ja schon gut beschrieben hat. Da solltest Du dann aber auch sehr konsequent sein. Wobei es den Erfolg sicher verzögert, so glaube ich.
Das mit der SD halte ich auch für sehr wichtig. Wenn Dein Hund aufgrund einer SDU gestresst ist, dann kannst Du keinen Lernerfolg haben.
Ich hoffe und drücke Dir die , dass Du bald wieder Erfolge verbuchen kannst!
Ja, ich bin auch gestresst, aber es ist etwas anders als ihr vermutet. Derzeit stresst (eher deprimiert) mich meine berufliche Situation - nicht weil ich Zeitdruck habe, sondern aufgrund der unbefriedigenden Zukunftsperspektiven. Das ist das eine.
Zum anderen bin ich ein Mensch, der gerne versucht alles selbst zu ergründen und zu analysieren (so bin ich nun mal). Ja, ich grübel auch gern – aber nicht draußen, sondern drinnen. Drinnen versuche ich die Sache zu reflektieren. Vorhin hatte ich mal wieder eine Begegnung mit einem unangeleinten und unbeaufsichtigten Feindbild. Es ist nichts passiert, aber ich hätte besser reagieren können. Der andere Halter hat seinen Hund lange und laut angeschrien. Er macht sich sicherlich keine Gedanken… Da ich nun einmal nicht perfekt bin, suche ich den Austausch. Aber ich vertraue nicht den so genannten Experten (Tierärzte, Trainer...), da mich deren Arbeit bisher noch nicht überzeugt hat. Ich denke gerne parallel und vieles gleichzeitig... Daher mehrere Threads. Wenn ich hier Frage sind das aber noch keine Sorgen Kategorie 8 sondern meist alltägliche Dinge, bei denen ich auf Erfahrungsberichte hoffe. Verzweifelt würde ich das nicht unbedingt nennen. Natürlich habe ich manchmal das Gefühl und bin dann gestresst, aber dann gibt es auch wieder Erfolgserlebnisse. Seit Finjas Einzug im Januar 2010 arbeiten wir daran. Da wünsche ich mir halt, dass Finja halt auch unbeschwert durch Leben laufen kann ohne von der Welt da draußen gestresst zu werden. Ich recherchiere und informiere mich halt gerne, weil ich das Beste für mich und meine Vierbeiner möchte. Andere (davon gibt es genug) hätten auf die Tipps von den Experten vertraut - demnach würde ich Finja draußen mit Disc‘s bestrafen und hätte für 50 Euro blind Zyklene zur Beruhigung gekauft.
Ich bin wirklich davon überzeugt, dass mit etwas Unterstützung (was die Reizüberflutung angeht) Finja auch draußen gute Fortschritte machen wird. Diesen Plan habe ich schon seit etwa einem Jahr. Experte 1: lässt einen Fragegogen ausfüllen, muss mehrmals daran erinnert werden und kam zu keinem Ergebnis; später empfiehlt sie Discs bei Hundebegegnungen Experte 2: schaut sich den Hund 2 Minuten zwischen Tür und Angel an und empfiehlt dann zwei homöopathische Substanzen, wobei eine davon ganz und gar nicht harmlos ist. Experte 3: rät von Homöopathie ab und empfiehlt Zyklene Daher erkundige ich mich lieber selbst.
Bei Roxy bin ich ganz und gar nicht hoffnungslos. Sie ist eine problemlose und schlaue Hündin, die halt schnell gemerkt hat, was ich von ihr will – bei Ohrentropfen als auch beim Training. Was sie nicht will ist nicht so schnell zu umgehen… Gut, eine Ohrenentzündung tut nun wirklich nicht not…
Finja ist drinnen absolut ein Traumhund. Sie ist ne riesige Schmusebacke, die den Kontakt zu uns sucht und Spaß am Agility hat. Nur draußen ist sie nicht ganz einfach.
Richtig überfordert fühle ich mich mit den beiden nicht. Roxy ist problemlos, Finja fordert mich weiterhin. Das war abzusehen und war bewusst unsere Entscheidung. Ich gehe mit beiden Hunden nacheinander, meist die gleichen Strecken und (bis auf ganz seltene Aktionen) ohne konkretes Ziel (ich will nicht krampfhaft von A nach B). Heute bin ich auch wieder umgedreht, als Feind Nr. 1 sichtbar wurde. Das Problem ist ja auch nicht neu… Die Ursache für den Rückfall von Finja kenne ich nicht – ist mir eigentlich auch egal. In der Entwicklung kommt es immer wieder zu kleineren Rückschritten. Roxy und Finja geben sich gegenseitig und uns Zweibeinern sehr viel. Ich bereue die Entscheidung keinesfalls.
Der Hinweg war heute wieder arg ziehend… aber auf dem Rückweg hat Finja mich überrascht. Sie reagierte auf den Superpfiff und bekam eine kleine Pansenstange. Normalerweise schlingt sie diese immer herunter. Heute hat sie sich freiwillig mitten auf den Weg gelegt und genüsslich gekaut. Nach der Übung Sitz/Bleib/Komm abseits des Enten-Ufers ging sie eine kurze Strecke freiwillig und mit Blickkontakt neben mir.
Die Baldriangabe zeigt noch keine Wirkung. Finjas Interesse draußen wechselt zwischen den Enten, alte Hundespuren und anderen Gerüchen. Sie ist weiterhin wie in einer anderen Welt.
Immerhin.... Hund 1 hat sie heute wegen der Enten recht spät gesehen und dann nur noch einen kleinen Aufstand gemacht. Hund 2 wurde weit vorher auf den Arm genommen (wie kann man mit einem Terrorkrümel ohne Leine raus gehen) und Finja hat den Hund deshalb gar nicht wahrgenommen. Nur als der Kleine wieder auf dem Boden stand und einmal bellte, war Finja irritiert. Mehr aber nicht. Ich werde in Zukunft alle Hundehalter bitten, ihre Hunde in ein Fahhradkörbchen zu setzen oder auf den Arm zu nehmen
Heute ist das DAP angekommen und ich hab es gleich ausprobiert. Nach dem ersten Versuch habe ich den Eindruck, dass Finja etwas ansprechbarer war als sonst. Ob das Einbildung, Zufall oder doch dem DAP zu verdanken war, wird sich zeigen. Wir haben heute - inspiriert von Petra - mit dem Target angefangen. Teilziel ist eine positiv besetzte Beschäftigung. Langfristiges Ziel ist die Arbeit mit dem Target für Finja interessanter und lukrativer werden zu lassen als Hunde, Menschen und Enten. Finja findet den Target schon mal interessanter als die quirligere Roxy und sie beginnt zu verstehen, was das mit der Antenne auf sich hat...