Zitat von blueeye Aber ist es nicht so, dass man sich so auch zu unersetzbaren Ressourcen des Hundes macht und wenn ein Hund (wie der Shepherd) eh dazu neigt, sich eng zu binden, fördert man dies dann nicht auch noch, dass der Hund später so reagiert, wie Jess es tut?
Eine enge Bindung (nicht einseitig, sondern eben auch von Hund zu Mensch) setzt Führung und eine gute Kommunikation voraus. Ich denke, da liegt euer Problem. Es ist doch letztlich nicht so wichtig ob dein Hund dich als Ressource sieht oder wie auch immer. Wichtiger wäre mir, dass du deinem Hund angemessen und für ihn verständlich mitteilen kannst, welches Verhalten du von ihr erwartest und alles tust, damit sie es auch zeigen kann.
Sprich: Du hälst andere Hunde von ihr fern, wenn sie auf der Decke oder in der Box liegt. Du kümmerst dich um deine Gerätschaften (Bsp.7 Tasche). Sie braucht das nicht. Du greifst ein, wenn ihr Spiel zu ruppig wird, etc.
LG Iris mit Brummbär Richy und Springmaus Querida _______________________________________________
"Happiness is not a station you arrive at, but a manner of travelling." (M.L. Runbeck)
Führung! Das ist das große Zauberwort! Das wäre auch mein Wunsch, den ich gerne erfüllen möchte! Ich arbeite an mir und in vielen Dingen klappt es ja wirklich schon super gut. Aber in anderen (wie z.B. auch bei den Welpen) eben noch nicht. In vielen Situationen bin ich schon viel vorsichtiger bzw. umsichtiger, also ich sehe die Situation vor Jessie und regel sie aber eben leider noch nicht alle.
Eine Frage: Wie greife ich ein, wenn das Spiel zu ruppig wird. Bisher: WENN ich sie bekomme!!!, dann nehme ich sie raus, ein deutiches Schluss und dann gibt es einen kurzen oder längeren Moment an der Leine, an der sie die Möglichkeit hat zur Ruhe zu kommen, um nicht wieder sofort in die Situation zu starten und genau da weiter zu machen, wo sie aufgehört hat.
Aber ich denke, dass das Spiel nicht viel mit Führung zu tun hat, oder irre ich mich da?
Zitat von blueeyeAber ich denke, dass das Spiel nicht viel mit Führung zu tun hat, oder irre ich mich da?
Das würde ich nicht so sehen. Führung spiegelt sich in jeder Situation des Lebens wider. Was nicht heißt, dass du immer das Spiel anfangen musst oder immer die Beute haben am Schluss oder sonstige Märchen.
Wenn ich mit Kira spiele, dann ist das ein körperbetontes Knuddelspiel, bei der sie die meiste Zeit auf der Beute herumknautscht und sich abknuddeln lässt, ab und zu entwinde ich ihr die Beute und werf sie ihr, worauf sie wieder mit full speed in meine Arme rennt, um wieder mit mir "um die Beute zu ringen"
Dennoch ist es wichtig, dass sie auch im Spiel merkt, dass sie mir vertrauen kann. Wenn z.b. ein zweiter Hund mitspielt und einer wird grob, dann gehe ich dazwischen. Entweder klassisch splitten oder sie raus rufen. Vor allem wenn sie mit fremden Hunden spielt und es wird zu wild, dann kann man oft sehen, wie sie dem Ruf ziemlich erleichtert folgt. So nach dem Motto: sorry, Kumpel, ich kann grad nicht zanken (denn wenn ich rufe hat sie meist schon ein bisschen Angst), du hörst ja, ich werd gerufen. Das Herausrufen ist für sie eine Hilfe, sich aus der Begegnung zu lösen.
Zitat von blueeyeIch meinte das Spiel zwischen Hunden... Das ist ja ein Thema bei uns.
Ja, ich weiß, dritter Absatz. Es ist für deinen Hund wichtig, dass er sich auch da sicher fühlen kann und das kann er nur, wenn er weiß, dass du dich auch da kümmerst.
Okay. Herausrufen ist nicht immer einfach - v.a. wenn sie richtig auf Spielmodus ist. Aber wir arbeiten dran. Ich fühle mich in diesen Situationen oft noch recht hilflos und auch quasi durch die Erwartungshaltung der anderen Menschen oft unter Druck. Ich arbeite an einem Schluss-Kommando (wenn ich sie im Vorbeilaufen erwischen, sag ich Schluss und dann gibt es eine kurze Pause). Bekomme ich sie herausgerufen, dann freue ich mich ganz arg und gestalte die Pause positiv ruhig.
Zitat von blueeye Ich arbeite an einem Schluss-Kommando (wenn ich sie im Vorbeilaufen erwischen, sag ich Schluss und dann gibt es eine kurze Pause).
Abrufen aus dem Spiel ist sehr schwer. Wenn ich dich richtig verstanden haben "geifst" du sie mitten im Spiel ab. Sie kommt also freiwillig in deine Nähe und als "Belohnung" schränkst du ihre Bewgungsfreiheit ein und unterbrichst das Spiel? Ich weiß nicht ob dir das weiter hilft.
Ich würde lieber das Abrufen festigen, erst ohne Ablenkung und dann langsam die Ablenkung steigern. Im Notfall ein neues Signal komplett positiv neu aufbauen.
Also rausrufen machen wir immer während eines Spieles, auch wenn es nicht zu wild wird. Einfach der Übung wegen (wenn dein Hund es noch nicht kann, nimm eine Situation, in der er eh fast fertig ist mit spielen). Irgendwann im Spiel rufen wir, dann gibts bei uns was furchtbar Leckeres zu futtern (das ist ein bisschen wie "Kinder... Toffifee!"). Und danach können sie weiter toben. So wird das Rausrufen positiv belegt und heißt für die Hunde auf keinen Fall, dass das Spiel und der Spaß zuende ist. Wird es zu wild, kann eine kleine Futter- und Knuddelpause gut tun und dann gucken wir einfach, ob sie wieder beide los wollen. Auf diesem Hintergrund wird es dann auch leichter, dass sie sich bei fremden Hunden auch abrufen lassen. Wie gesagt, klappt nicht immer, aber ich denke, wenn man so übt, dass ein Abrufen nicht das Ende des Spieles ist, wird es viel wahrscheinlicher, dass der Hund kommt.
Ist ja wie beim Abrufen vom Buddelloch auch. Lass ich sie im Großteil der Fälle nach dem Abrufen wieder hin zum weiterbuddeln, kommt sie eher mit als wenn das Buddeln jedesmal zuende wäre.
Zitat von blueeye Ich arbeite an einem Schluss-Kommando (wenn ich sie im Vorbeilaufen erwischen, sag ich Schluss und dann gibt es eine kurze Pause).
Abrufen aus dem Spiel ist sehr schwer. Wenn ich dich richtig verstanden haben "geifst" du sie mitten im Spiel ab. Sie kommt also freiwillig in deine Nähe und als "Belohnung" schränkst du ihre Bewgungsfreiheit ein und unterbrichst das Spiel? Ich weiß nicht ob dir das weiter hilft.
Ich würde lieber das Abrufen festigen, erst ohne Ablenkung und dann langsam die Ablenkung steigern. Im Notfall ein neues Signal komplett positiv neu aufbauen.
Nein... Sie läuft quasi sehr wild hinter einem anderen Hund her. Sie kommt dabei ZUFÄLLIG an mir vorbei. Dabei ist sie wirklich super unempfänglich für jegliches Signal. Dabei greife ich sie mir ab.