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 To help or not to help (öffentlich)
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Schnuffelnase Offline



Beiträge: 5.204

22.03.2010 14:00
#16 RE: Martin Rütter Zitat · Antworten

Zitat von Elektra
Wenn er das sagt, muß er davon ausgehen, daß diese Trainer in seinem Sinne handeln und ausbilden, denke ich.



Ich denke dennoch, dass es Sinn macht, bei ihm nachzufragen, ob das tatsächlich zu seinen Methoden gehört. Er kann, wenn er einige Leute ausbildet, aber keine Rückmeldungen über deren weitere Arbeit bekommt, nicht wissen, wenn etwas schief läuft. Auch kann er die bei ihm ausgebildeten Trainer nicht dauerhaft kontrollieren. Vielleicht wäre er selbst erschrocken und würde die Namen von der Webseite nehmen. Das wissen wir nicht, alles nur Vermutungen.

Was Leute lernen, fällt auch auf den Boden dessen, was sie zuvor schon gelernt haben, auch das Wesen der Person spielt eine Rolle. Er wird, wenn er im Fernsehen auftritt, zig Trainingsanfragen bekommen und dass er sich da ein Team von Trainern aufbaut, ist klar. Es würde mich wirklich interessieren, ob er das Vorgehen in Ordnung findet, aber das wüssten wir erst, wenn es ihm auch mitgeteilt würde.

Wie gesagt, wenn ich meine Krankenkasse frage, dann krieg ich auch ne Liste mit Neurologen, wo man davon ausgehen kann, dass sie Medizin studiert haben und eine Uni besucht haben, viele sogar eine gute. Und dennoch sind einige weder kompetent noch sorgfältig. Deswegen ist aber nicht die Uni blöd. Und niemand wird auf die Idee kommen, z.b. einen Professor an der Uni für unfähig zu halten, nur weil ein Arzt, der inkompetent ist, bei ihm studiert hat.

Es kann ja sein, dass Rütter diese Methoden in Betracht zieht und lehrt, das will ich nicht abstreiten, solange ich darüber nichts genaues weiß. Aber die Quelle zu derartigen Informationen über das, was er für richtig hält, sollte doch er selbst sein. Alles andere ist nicht sorgfältig. Sorry, aber ich bin nunmal der Meinung, dass man bei der Beurteilung eines Menschen vorsichtig sein muss und Hörensagen keine gute Quelle ist. Das, was die Trainerinnen machen, ist bereits interpretiert und wir wissen ja nicht einmal, ob der deren Vorgehen überhaupt gut heißt.

Deine These war, Rütter erzählt verhaltensbiologischen und lerntheoretischen Unsinn (für viel Geld). Wenn es um einen Hundetrainer geht, ist das ein ziemlich schwerer "Vorwurf" und dementsprechend sorgfältig sollte die Recherche sein, ob das stimmt. Bisher ist das eine ziemlich unkonkrete Behauptung- was konkret und aus welchen Quellen stammt die Info?

Bisher wissen wir nur- aus deiner und Katjas Erfahrung- einige Trainerinnen, die bei Rütter gelernt haben, verzapfen Unsinn. Das ist gegenüber der Trainerin ein berechtigter Vorwurf, aber gegenüber Rütter persönlich kann es bestenfalls ein Anhaltspunkt sein, genauer nachzusehen, ob er hinter diesem Vorgehen steht.

critter Offline



Beiträge: 729

22.03.2010 14:55
#17 RE: Martin Rütter Zitat · Antworten

Zitat
Naja, nu, wenn die Frau mit Rütter gearbeitet hat und seine Seminare besucht hat, dann ist sie, wenn sie auch noch über seine Website zu finden ist, von ihm ausgebildet, dann ist sie eine "Rütter-Trainerin".


Ich glaube nicht, dass man so allgemein sagen kann. Ich habe meine Ausbildung bei "AL" gemacht, aber AL-Trainerin bin ich nicht. Ich glaube, dass man aus jeder Ausbildung nur gewisse Teile mitnehmen kann. Auch bei besten Willen kann man zu einer Kopie des Ausbildners nicht mutieren!
Das sage ich nicht, um Rütter zu verteidigen - weit entfernt. Ich bin nur gegen jegliche Stempeln, die man automatisch bekommt. Eine Grundausbildung ist wie ein Studium, man bekommt vor allem geöffnete Augen und Info, wo und wonach man suchen soll. Den Rest gestaltet Praxis und Leben - so wie die Hunde sind auch Hundetrainer sehr individuell.
Barbara

pacolino Offline




Beiträge: 767

22.03.2010 17:11
#18 RE: Martin Rütter Zitat · Antworten

Ich sags mal so:
Wenn ich Appetit auf einen Apfelkuchen habe, gehe ich zum Bäcker und kaufe mir ein Stück. Komme ich dann nach Hause und packe aber einen Erdbeerkuchen aus, ist da wohl was schiefgelaufen ...
Im Ernst, nennt mich naiv, aber wenn ich im Internet auf die Martin Rütter Seite gehe und mir dann dort Trainerinnen raussuche, sollte man wohl meinen, daß diese Leute dort auch im Sinne von ihm arbeiten.
Wir haben uns darauf verlassen, wie wahrscheinlich viele andere auch. Um so viele Ecken denke ich halt nicht. Rütter-Seite = Rütter Trainer.

LG Katja

Schnuffelnase Offline



Beiträge: 5.204

22.03.2010 18:24
#19 RE: Martin Rütter Zitat · Antworten

Zitat von pacolino
Ich sags mal so:
Wenn ich Appetit auf einen Apfelkuchen habe, gehe ich zum Bäcker und kaufe mir ein Stück. Komme ich dann nach Hause und packe aber einen Erdbeerkuchen aus, ist da wohl was schiefgelaufen ...



Aber beim Bäcker gehst du vermutlich hin und reklamierst. Dann kann es sein, dass der sagt: oh, sorry, das war ein Versehen, da hat der Lehrling einen Fehler gemacht. Deswegen kannst du nicht davon ausgehen, dass der Bäcker Apfel nicht von Erdbeer unterscheiden kann oder dass der das Vorgehen in Ordnung findet.

Anscheinend habt aber ihr auch Rütter nicht informiert? Wie soll er denn dahinter kommen, falls einer seiner Absolventen Mist baut? Auf diese Art und Weise wird vermutlich die Trainerin noch länger auf der Seite stehen, selbst wenn Rütter nicht mit der Trainingsweise einverstanden sein solle. Und ob er das ist, wissen wir nicht. Das genau ist der Knackpunkt, aber gut, den habe ich jetzt mehrfach benannt und ich brauche mich nicht noch einmal zu wiederholen.

Wie gesagt, es ist doof gelaufen bei euch. Deine Erfahrungen mit der Rütter-Trainerin waren blöd und das will auch gar niemand bestreiten. Dennoch finde ich es äußerst fahrlässig, aus so einer Erfahrung auf einen anderen Menschen zu schließen. Das hätte man nämlich umgekehrt, wenn es um einen selbst ginge, garnicht gern. Da würde man die Sorgfalt nämlich auch erwarten.

pacolino Offline




Beiträge: 767

22.03.2010 19:22
#20 RE: Martin Rütter Zitat · Antworten

Zitat von Schnuffelnase


Anscheinend habt aber ihr auch Rütter nicht informiert?



Ganz ehrlich, mit dem Gedanken gespielt haben wir schon, es bisher aber nicht getan. Telefonisch teilte ich der einen Trainerin mit, daß wir das Training abbrechen würden. Es wurde sich in keinster Weise interessiert weshalb oder warum. Ein nüchternes "OK" und damit war das Thema erledigt. Danach war ich total am Boden zerstört, wußte nicht, wie es mit Paco weitergehen sollte.
Wenn man in einer solchen Gemütsverfassung steckt, dann ist es zumindest bei mir so, daß ich mich erstmal total zurückziehe. Auf großartige Auseinandersetzungen hat man vielleicht auch keine Nerven oder Lust.
Angespornt durch diese Diskussion werde ich mich morgen mal schlau machen, wie ich Hernn Rütter kontaktieren kann. Mal sehen, was ich dann berichten kann!!

LG Katja

Schnuffelnase Offline



Beiträge: 5.204

22.03.2010 21:53
#21 RE: Martin Rütter Zitat · Antworten

Zitat von pacolino
Danach war ich total am Boden zerstört, wußte nicht, wie es mit Paco weitergehen sollte. Wenn man in einer solchen Gemütsverfassung steckt, dann ist es zumindest bei mir so, daß ich mich erstmal total zurückziehe. Auf großartige Auseinandersetzungen hat man vielleicht auch keine Nerven oder Lust.



Das kann ich gut nachvollziehen.

Zitat
Angespornt durch diese Diskussion werde ich mich morgen mal schlau machen, wie ich Hernn Rütter kontaktieren kann. Mal sehen, was ich dann berichten kann!!



Das scheint mir eine ausgezeichnete Idee zu sein. Im Fall, dass Rütter das nicht in Ordnung findet und der Sache nachgeht, erspart ihr damit anderen, dasselbe zu erleben wie ihr, wenn sie den Trainerempfehlungen auf der Seite trauen. Und im Falle, dass er das Arbeiten der Trainerin korrekt findet, wüsstest du dann wenigstens, wie er persönlich wirklich dazu steht und ob man wirklich sagen kann: Rütter arbeitet mit solchen Methoden. Das ist genau das, was ich mit sorgfältigem Vorgehen meine. Ich finde, du kannst dabei nur gewinnen.

Fee Offline




Beiträge: 2.690

22.03.2010 23:56
#22 RE: Martin Rütter Zitat · Antworten

Fluch oder Segen, wenn Mann oder Frau durch Medien populär werden.... Mir fällt das immer wieder auf.

Wenn ein Hundetrainer oder auch ein Pferdetrainer zu einem "Guru" gemacht wird, geht wohl viel von der eigentlichen Philosophie verloren und auch von der Flexibilität.
Ein Konzept wird erschaffen. Eine Linie. Aber um das Ganze zu vereinfachen, werden zig Trainingskonzepte auf 5 Schubladen verteilt. Schublade auf, Trainingskonzept heraus und dann....

Aber nicht nur die Tiertrainer sind betroffen.

Was wurde bei der Kindererziehung auf einmal die "stille Treppe" geheiligt und gleichzeitig auch verpönt. Doch der Ansatz ist altbekannt und altbewährt, nur kommt es eben auch bei Kindern, neben dem Alter, auch auf Erregungslevel sowie auf die Gesamtsituation an.

Und diese sind so vielfältig....

Nur kann man das in eine 45 Minuten Sendung so schlecht verpacken. Es besteht auch ein gewisser Druck. Mit welchem Mittel kommt man am schnellsten ans Ziel...

Ich mag den Herrn R. eigentlich schon. Er ist lustig und hat viel bewegt von der ganz alten Drillschule weg zu "verstehe deinen Hund".

Aber ich habe durch ihn und seine Sendungen auch gelernt, dass ich nicht alles mitmachen werde, was mir jemand sagt. So eben das STÄNDIGE ignorieren eines Hundes. Sicher gibt es Hunde, denen ein bisschen Ignoranz von Herrchen oder Frauchen ganz gut tun würde, weil man ihnen ständig und immer den kleinsten Wunsch von den Augen abliest. Aber meinen Hund ständig zu ignorieren und damit u.U. zu verunsichern... ne, das widerstrebt mir. Ebenso wie Ratschläge, dass der Hund nicht auf der Coach liegen darf, wegen er erhöhten Position. Habe ich nie verstanden... es fällt mir nicht mehr schwer von meinem Hund zu verlangen sich auf Kommando auch herunter zu begeben oder zur Seite zur gehen, denn wenn das positiv aufgebaut ist und ich meinen Hund dann loben darf, und das freudige Funkeln in den Augen sehe, dann denke ich immer: so einfach kann es sein!

********************************
Liebe Grüße

Fee mit Nela

Schnuffelnase Offline



Beiträge: 5.204

23.03.2010 00:14
#23 RE: Martin Rütter Zitat · Antworten

Zitat von Fee
Aber meinen Hund ständig zu ignorieren und damit u.U. zu verunsichern... ne, das widerstrebt mir. Ebenso wie Ratschläge, dass der Hund nicht auf der Coach liegen darf, wegen er erhöhten Position. Habe ich nie verstanden...



Hast du das von ihm gehört/gesehen? Dass er Leuten räte, die Hunde aus dem Bett oder von der Couch zu verbannen, hab ich auch gesehen. Aber da war eigentlich- soweit ich mich erinnere- nie der Dominanzgedanke a la erhöhte Position im Hintergrund, sondern das waren Hunde, die kontrollierten und das Sofa spielte dabei eine Rolle. Das ist nichts anderes als wenn ich sage, ich würde den Zwockel nicht ohne Einladung auf den Schoß lassen. Das waren schlichtweg Grenzen, wenn der Hund Ansprüche auf Ressourcen erhob, dann durfte er halt gerade diese Ressource nicht haben und vor allem nicht kontrollieren.

Ich erinnere mich auch an eine Sendung, da durfte die Frau dann beim Reinkommen nicht zuerst die Hunde begrüßen (drei Kleinteile die sich aufführten wie King Louis), sondern sollte die Hunde erst einmal ignorieren und zuerst ihren Mann begrüßen. Problem war, dass die Hunde den Mann von der Frau fern hielten, sie war nämlich ihre Ressource. Hingegen sollte der Mann den Hunden Zuwendung geben, damit sie lernen, dass Positives von ihm kommt und er für sie wichtig ist. Auch da fand ich es punktuell sinnvoll eingesetzt. Ebenso riet er, auf forderndes Verhalten nicht einzugehen. Auch zunächst kein schlechter Rat. Mach ich bei Kira auch nicht, was nicht heißt, dass ich sie generell ignoriere. Aber ein Hund, der vor mir sitzt und mich ankläfft, weil er was will, bekommt das in diesem Moment ganz sicher nicht. An sowas erinnere ich mich.

Kannst du genauer sagen, was du meinst und in welchem Zusammenhang? Wie gesagt, an Tipps wie: ignorieren Sie den Hund ne Woche lang erinnere ich mich einfach nicht. Und wenn er sagte, dass der Hund auf dem Sofa nix zu suchen hatte, dann hatte das meist einen nachvollziehbaren Grund. Wäre nett, wenn du mir auf die Sprünge helfen würdest.

Fee Offline




Beiträge: 2.690

23.03.2010 01:21
#24 RE: Martin Rütter Zitat · Antworten

Also das mit der erhöhten Position war nicht auf R. bezogen, sondern die Rangordnungstheorie.

Mit dem ignorieren war auf eine aktuelle Sendung mit den Promis bezogen. Da gab es 2 Hunde von denen der eine Promi einen ignorieren sollte. Den anderen Hund nicht. Dies widerstrebte dem Promi und auch dem Hund. Ziel war, dass der Hund sich auf den Partner von dem Proimi fixiert. Das geht meiner Meinung nach auch anders. Es hätte doch gereicht, wenn der Partner spazieren geht, füttert, die intensiven Schmuseeinheiten sichert.

Ich kann dir keine konkrete Sendung nennen, aber ich habe das Gefühl viele Sachen wiederholen sich: ignorieren, nicht ins Bett und auf die Coach, der ist nicht ausgelastet.

Er bietet Clicker Training an, warum kommt da sowenig in den Sendungen von vor? Das vermisse ich halt, ist so oft das gleiche Schema. Ich glaube er hat eigentlich mehr drauf.
Die Vermarktung sein Konzept meiner Meinung nach verändert.

Wie ich das eben auch bei den Pferdegurus erleben konnte.

********************************
Liebe Grüße

Fee mit Nela

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

23.03.2010 01:50
#25 RE: Martin Rütter Zitat · Antworten

Meine Einschätzung von Rütter beruht auch auf eigenem Erleben. Wie Schlegel und Fichtlmeier habe ich mir auch ihn angehört, eben, weil ich gerne selbst recherchiere, wenn ich mir ein Urteil bilden möchte. Es war ein sehr unterhaltsamer Abend. Zum Thema Hund allerdings kam wenig, außer Vergleichen mit menschlichem Verhalten, die er sehr lustig darbot.

Eine der wenigen Sequenzen, in denen er überhaupt über Hunde und ihr Verhalten sprach, in denen er wirklich seine Arbeit bzw. seinen Ansatz dokumentierte, war ein kurzes Filmchen über einen 16 Wochen alten Labrador. Eine seiner Trainerinnen spielte mit dem kleinen Kerl, im Spiel auch: ein Plüschteddy. Die Frau wedelt mit dem Ding, der Labbi will es haben, sie zerrgeln. Dann schnappt der Labbi leise in Richtung Hand der Trainerin. Sie quietscht (oder was in der Art, genau weiß ich das nicht mehr) und überläßt dem Hund den Teddy. Der Hund knautscht etwas drauf rum und läßt ihn dann liegen. Rütters Fazit: "Dieser Hund hat seinen Menschen gerade sozial erzogen." Blöd nur, daß es nicht "sein Mensch" war, mit dem er spielte und noch blöder, daß er hier ein ganz normales Welpen- bzw. Hundeverhalten (Beutespiel ist nur lustig, wenn sich die Beute bewegt und man eine Motivation hat, das Dings haben zu wollen) mit der aus meiner Sicht absurden Annahme, daß ein Welpe auf die Idee kommen könnte, einen Menschen erziehen zu wollen, verquickt.

Das gepaart mit dem, was mir Menschen, die ihn auch persönlich kennen, erzählen und mit dem, was ich in seinen Sendungen zum Teil verfolgt habe, reicht mir aus, um zu glauben, daß er zwar über fast geniale Talente als Alleinunterhalter verfügt, weniger über Wissen über die Motivationen hundlichen Verhaltens.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

----

"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

liz Offline




Beiträge: 27

23.03.2010 08:19
#26 RE: Martin Rütter Zitat · Antworten

Jaaa, das mit den Pferdegurus kenn ich auch. Man nehme da einen Monty Roberts, der ganz große "Vorzeigemacker"... Der Typ hat's mit Sicherheit drauf, aber weil sich's so gut vermarkten lässt vermittelt er immer wieder die gleichen Dinge. Join up als Beispiel. Dass das für viele Pferde viel zu viel Druck ist weiß er mit Sicherheit, erwähnt hat er es meines Wissens aber nie... ^^
Pat Parelli, noch so einer. Ich finde das ist eine wirklich schöne Methode, die "Vermarktungstechniken" erinnern mich aber mehr an Sektengehabe... Habe schon "Parelli-Pferde" gesehen. Ganz toll. Nur bis ich soweit bin, habe ich mehrere hundert Euronen ausgegeben, dafür dass ich letztendlich alles in Eigenregie gemacht habe. Um Kurse mitmachen zu können muss ich da schon selber mein "Level 1" durch haben...
Bei den Hundegurus wird's wohl nicht großartig anders sein. Sobald da viel Geld ins Spiel kommt geht's da oft nur noch um die Vermarktung. Sehr schade.

Schnuffelnase Offline



Beiträge: 5.204

23.03.2010 11:35
#27 RE: Martin Rütter Zitat · Antworten

Zitat von Elektra
Es war ein sehr unterhaltsamer Abend. Zum Thema Hund allerdings kam wenig, außer Vergleichen mit menschlichem Verhalten, die er sehr lustig darbot.



Das kann ich so, nach dem, was ich in seinem Vortrag gehört habe, nicht ganz nachvollziehen, es sei denn seine Vorträge haben sehr unterschiedliche Qualität. Ja, er hat Vergleiche zu menschlichem Verhalten gezogen (und ich weiß, dass du das nicht magst), dies tat er jedoch zur Verdeutlichung.
Es ging im Vortrag um Kommunikationsverhalten und ich fand durchaus, dass das Verhalten des Hundes im Mittelpunkt stand. Hätte er über Menschen reden wollen, hätte er sich z.b. nicht so lange bei der geruchlichen Kommunikation aufhalten müssen. Wirklich extreme Schnitzer habe ich da aber nicht wahrgenommen.

Es stimmt, dass er oft davon ausgeht, dass Hunde ihre Menschen erziehen bzw. manipulieren. Aber mal im Ernst, findest du, dass das weit hergeholt ist? Bei 50% der Hundebesitzer, die ich so treffe, ist es tatsächlich so, dass der Hund seinen Besitzer meisterhaft um den Finger zu wickeln in der Lage ist. Ich würde das nicht als Dominanz oder sonstwas bezeichnen, aber viele Hunde haben lange genug die Erfahrung gemacht, dass gemacht wird, was sie möchten. Das heißt nicht notwendigerweise, dass sie mit der Situation glücklich sind. Dass Hunde ihre Menschen manipulieren betont Rütter in der Tat ziemlich oft, aber das ist etwas, was z.b. auch O' Heare schreibt. Das Beispiel eines Welpen im Spiel ist allerdings auch meiner Meinung nach zur Verdeutlichung nicht geeignet, da ich auch nicht glaube, dass da eine Absicht des Welpens dahinter steckte. Ich glaube nicht, dass die meisten Hunde nach der Weltherrschaft greifen, aber das sagt Rütter auch nicht. Wenn er benennt, dass ein Hund seine Leute ganz schön im Griff hat, dann heißt das ja nicht gleich, dass er hier auf Dominanztheorien anspielt. Aber er benennt es durchaus, wenn ein Hund sich gegenüber seinen Haltern eine Menge heraus nimmt.

Ich denke da an eine Sendung, wo ein (völlig unerzogener) Labbi jeden und alle mittels Bodycheck ansprang usw.- ein unhöfliches Verhalten, das auch unter Hunden unhöflich gewesen wäre. Daisy hat Kira das genau einmal durchgehen lassen. Danach war das geklärt. Kira hat nie wieder versucht, derart unhöflich zu ihr zu sein (und es inzwischen auch gegenüber anderen Hunden halbwegs gelernt). Rütter benannte da, dass der Hund schlichtweg keinen Respekt vor seinen Leuten hat, es war einfach ein ziemlich frecher Schnösel. Normales Schnöselverhalten, das in Bahnen gelenkt gehört.

Was genau waren die Dinge in den Sendungen, die dich annehmen ließen, dass er keine Ahnung hat? Ich denke, über die Sendungen zu reden ist insofern noch am sinnvollsten, weil wir da davon ausgehen können, dass wir dasselbe gesehen haben, was z.b. bei Vorträgen vielleicht nicht der Fall ist.

@Fee: bei der Sendung mit dem Promi hatte ich auch rein geschaltet. Allerdings ging es da beim ignorieren nicht darum, dass der Hund zu dominant wäre und darum ignoriert werden müsste. Es ging darum, dass der Mann den Hund mit seiner Interaktion kirre gemacht hat. Er hat den Hund ständig animiert und außerdem immer angefeuert und angeheizt in Situationen, wo er sowieso schon vor Aufregung nicht mehr wusste, wohin mit sich. Der Promi hüpfte und zappelte die ganze Zeit herum, dass ich schon vom Zugucken ganz gestresst wurde und ein Großteil der Interaktion bezog sich auf den Hund. Der arme Hund war völlig gestresst angesichts dieser ständigen Erwartung seines Herrchens, er müsste jetzt was machen und kam überhaupt nicht zur Ruhe und Aggressionen gegen Besuch wurden durch das Aufheizen der Situation verstärkt.

Der Hund sollte sich an den Partner binden, damit er jemanden hat, an dem er sich vernünftig orientieren kann, denn von dem Zappelpromi wurde der Hund ganz verrückt. Dass dem Hund das Ignorieren widerstrebte, konnte ich nicht beobachten. Im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, dass er endlich mal aufatmen konnte (von dem Typen wäre ich aber auch verrückt geworden).

Ja, Rütter hat in dieser Situation mit Ignorieren gearbeitet. Aber sicher nicht, um den Hund von irgendeinem Thron zu stoßen. Wäre der Promi in der Lage gewesen, ruhig mit seinem Hund umzugehen, wäre diese Maßnahme nicht nötig gewesen. Dass der Promi nicht begeistert war, die ständigen Hundi-Tutti-Tutti-Attacken nun unterlassen zu müssen, verwundert mich ehrlich gesagt nicht.

liz Offline




Beiträge: 27

23.03.2010 12:48
#28 RE: Martin Rütter Zitat · Antworten

Hey, diese Sendung habe ich auch gesehen. Da ging es ja eigentlich nur darum den Promi zu erziehen, der ganz eindeutig schlimmer war wie die Hunde! Da fand ich das schon gut und da habe ich vor allem auch bewundert, wie der Rütter das so alles ganz locker und mit Humor genommen hat. Ich glaub ich wäre ausgerastet...

Elektra Offline

und definetely not everybody's darling (Forumsbetreiber)


Beiträge: 41.083

23.03.2010 16:49
#29 RE: Martin Rütter Zitat · Antworten

@Schnuffelnase, ich habe drei Schnuffelnasen, die Meister im Manipulieren wären, wenn ich sie denn nicht (meistens ;-)) durchschaute. Klar, tun unsere Vierbeiner das. Aber a) ist manipulieren nicht sozial erziehen und b) sprach er damals über einen 16 Wochen alten Welpen, der den Menschen, der mit ihm nicht einmal was zu tun hatte, angeblich sozial erzogen hätte. Das Tierchen tat einfach, was so ein Tierchen tun muß, es wollte spielen und ein bißchen schauen, was er mit diesem einen Menschen so anstellen kann, mit Erziehung hat das meiner Meinung nach nun wirklich nichts zu tun. Leider bauen aber auf Basis solch negativer Einschätzungen Trainingskonzepte dann auf, und auch die arbeiten dann meist negativ, man will ja schließlich was Ungewolltes abstellen. In diesem Fall hätte man dem Hund aber nur beibringen müssen, daß ein Spiel beginnt und läuft, wenn er nicht nach dem Menschen schnappt und aufhört, wenn er es tut.

Daß Hunde Grenzen benötigen und auch ich sage, daß ein Hund nicht immer bekommen sollte, was er gerade fordert, wenn er es denn vehement oder so einfordert, daß daraus Probleme entstehen, ist spätestens bekannt, seit ich Petra bat, den Zwockel auch mal minutenweise nicht anzuhimmeln. Womit wir quasi die "Forums-Promi-Ausbildung" hätten. ;-)))

Ich sage auch nicht, daß Rütter alles falsch macht. Er erweckt aber a) falsche Eindrücke in seiner TV-Sendung. Damit habe ich persönlich Probleme, denn ich bin schon mehrfach auf Menschen getroffen, die damit glaubten, ein Training müsse(könne) nach einer Stunde erledigt sein und der Hund höre dann auf's Wort. B) ist da nach wie vor die Erfahrung mit seinen Trainern, und auch dazu eine Anmerkung. Klar, wer bei Rütter gelernt hat, muß nicht in seinem Sinne arbeiten. Wer aber von Rütter via dessen eigener Website empfohlen wird und erreichbar ist, für den muß Herr Rütter auch geradestehen, meine ich.

Ich für mich möchte auch dieses Thema jetzt abschließen. Wir haben andere Dinge zu tun, als über einzelne Trainer zu diskutieren. Ursprünglich ging es hier doch um die von Herrn Rütter eingesetzte Wurfkette, und vielleicht sollten wir noch einmal darüber sprechen, ob und wenn ja, in welchen Zusammenhängen, ein Einsatz eines solchen Teils sinnvoll sein könnte und wann eben auf gar keinen Fall.

Viele Grüße
Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)

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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)

Schnuffelnase Offline



Beiträge: 5.204

23.03.2010 21:47
#30 RE: Martin Rütter Zitat · Antworten

Zitat
b) sprach er damals über einen 16 Wochen alten Welpen, der den Menschen, der mit ihm nicht einmal was zu tun hatte, angeblich sozial erzogen hätte. Das Tierchen tat einfach, was so ein Tierchen tun muß, es wollte spielen und ein bißchen schauen, was er mit diesem einen Menschen so anstellen kann, mit Erziehung hat das meiner Meinung nach nun wirklich nichts zu tun. Leider bauen aber auf Basis solch negativer Einschätzungen Trainingskonzepte dann auf, und auch die arbeiten dann meist negativ, man will ja schließlich was Ungewolltes abstellen. In diesem Fall hätte man dem Hund aber nur beibringen müssen, daß ein Spiel beginnt und läuft, wenn er nicht nach dem Menschen schnappt und aufhört, wenn er es tut.



Wie gesagt, ich finde das Beispiel eines Welpen für soziale Erziehung auch nicht passend. Ich habe ja den Film nicht gesehen, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass die eigentliche Absicht dahinter anders war. Dass man Filme und Sequenzen je nachdem, wer sie sieht, unterschiedlich wahrnehmen kann, zeigt ja eindrucksvoll das Beispiel von dieser Promisendung. Ich könnte mir z.b. vorstellen, dass es bei dem Film darum ging, den Leuten zu zeigen: wenn ihr jetzt mit dem noch 4 Jahre auf die Art spielt, dann habt ihr irgendwann ein Problem, ihr müsst anfangen Grenzen zu setzen. Aber das weiß ich natürlich nicht, denn ich war nicht auf dem Vortrag.

Dass spielen nur auf vernünftige Weise weitergeht, kann man einem solchen kleinen Matz ziemlich nebenbei beibringen, das bestreitet sicherlich keiner. Und dass ein so junger Hund nicht ernsthaft nach der Weltherrschaft greift, ebenfalls. Was ich bei dem Beispiel gedacht habe ist, es geht ein bisschen in die Richtung, dass der Mensch agieren und nicht reagieren soll. Ich sehe z.b. in den Spielvideos unserer Hunde, dass Kira die meiste Zeit ganz klar am agieren ist im Spiel. Sie bestimmt was gespielt wird, wo und mit wem. Auf eine irgendwie nette Art und Weise. Dennoch wäre dominant nicht das Wort, das ich dafür verwenden würde, so nötig wie sie sich aufdrängen muss Und so frustriert wie sie sein kann, wenn es dann doch nicht läuft

Zitat
Daß Hunde Grenzen benötigen und auch ich sage, daß ein Hund nicht immer bekommen sollte, was er gerade fordert, wenn er es denn vehement oder so einfordert, daß daraus Probleme entstehen, ist spätestens bekannt, seit ich Petra bat, den Zwockel auch mal minutenweise nicht anzuhimmeln. Womit wir quasi die "Forums-Promi-Ausbildung" hätten. ;-)))



Wir sollten ein Wettbüro eröffnen. Wird Petra es schaffen, dem kleinen Manipulatiönchen zu widerstehen? Bestimmt manipuliert der Zwockel dann das Wettbüro


Zitat
Ich sage auch nicht, daß Rütter alles falsch macht. Er erweckt aber a) falsche Eindrücke in seiner TV-Sendung. Damit habe ich persönlich Probleme, denn ich bin schon mehrfach auf Menschen getroffen, die damit glaubten, ein Training müsse(könne) nach einer Stunde erledigt sein und der Hund höre dann auf's Wort.



Klar, das ist ein Problem, das sich quasi bei allen derartigen TV-Formaten ergibt. Ebenso wie das Problem, dass Leute dazu neigen werden, unreflektiert alles nachzumachen, ohne zu wissen, was sie da tun und warum.


Zitat
B) ist da nach wie vor die Erfahrung mit seinen Trainern, und auch dazu eine Anmerkung. Klar, wer bei Rütter gelernt hat, muß nicht in seinem Sinne arbeiten. Wer aber von Rütter via dessen eigener Website empfohlen wird und erreichbar ist, für den muß Herr Rütter auch geradestehen, meine ich.



Deshalb finde ich es so wichtig, dass Katja ihm mitteilt, was da gelaufen ist. Falls er damit einverstanden ist (und das würde ich auch so werten, wenn er garnichts unternimmt), dann muss er damit leben, dass es auf ihn zurückfällt. Falls nicht, wird er hoffentlich die Dame von der Webseite nehmen oder mit ihr darüber reden. Was mir nur Bauchweh macht, ist dass er es möglicherweise garnicht weiß und es trotzdem auf ihn zurück fällt.

Ich bin eigentlich sehr gespannt, ob Katja Antwort bekommt und wenn ja, wie die ausfällt. Bis dahin ist es auch für mich okay, den Thread quasi auf Eis zu legen, nur ob er reagiert, wüsste ich eigentlich schon gern. Einfach um zu sehen, ob ich mit meiner Einschätzung so daneben liege.

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