Zitat von Asokara im Beitrag #1Er ist momentan rund um die Uhr bei mir und hat 3x 1h und 2x 1/2 h Auslauf über den Tag hinweg (die halben Stunden sind die Früh- und die Nachtrunden, die wir für´s "Stubenrein" gemacht haben und noch nicht weglassen wollen), ich beschäftige mich auch so mit ihm (Garten etc)- aber das kriege ich nicht raus im Moment.
Vielleicht spielt es bei der eigentlichen Frage eher eine untergeordnete Rolle, vielleicht aber doch auch eine größere: Euer Tagesprogramm ist für einen Neuankömmling, der obendrein bisher zu wenig Umwelterfahrung sammeln konnte, ziemlich viel. Oft ist da weniger mehr - weniger Programm = weniger Stress = mehr Ruhe und Entspannung. Ich würde das Pensum um ungefähr die Hälfte reduzieren - so etwa 3x 1/2h und 2x 1/4. Oder 1x 1h, 1x 1/2 und 3x 1/4
___________________ Liebe Grüße Liese mit dem kleinen Tiger Arco und dem riesen Tigerbaby Django sowie mit Herrn Rocky Fuchs, dem großen Tiger, Fräulein Spunky und Hägar Scholli im Herzen
"Ein Leben ohne Fuchs ist möglich, aber sinnlos." :-)
Stimmt, Liese! Hatte ich gar nicht addiert - es IST verdammt viel und ich würde da auch runterschrauben. 4 Stunden Gassi + weitere Beschäftigung ist schon arg viel. Mehr zu verarbeitende Eindrücke erfordern mehr und längere Ruhephasen.
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Man lernt mit der Zeit, wieviel Auslastung der Hund braucht und die äusserst wichtigen Ruhezeiten dazu. Dies ist ein Lernprozess. Ich selber musste dies auch herausfinden.
Ich möchte hier, auch in Betracht Deines Glücksmomente-Threads (den ich Dir nicht zerstören möchte ) noch etwas ergänzen / verstärken: Selbst habe ich keine HSH-Erfahrung, höchstens vielleicht ein kleines Gespür dafür, da die Altdeutschen Hütehunde ja nicht nur hüten sondern - zumindest früher - auch die Herden schützten und daher gewisse HSH-Elemente haben. Aber ich verfolge seit einiger Zeit die HSH-Berichte in den Schäfer-Fachzeitschriften (der Schutz der Herden ist ja zunehmend wieder Thema) und habe mich heute außerdem aus einem anderen Anlass nochmal intensiver mit HSH befasst.
Ich habe große Bedenken, ob man einem HSH (der obendrei wie Dein Youri mit großer Wahrscheinlichkeit aus einem Umfeld kommt, das allein die Intention hat, mächtige Beschützer zu züchten - kurz einen sehr ursprünglichen Typ) wirklich einen Gefallen tut, wenn man ihn zu sehr wie "normalen" Hund halten möchte. Sicher ist es nicht verkehrt ihn in jungen Jahren doch an einige Dinge zu gewöhnen und ihn nicht nur auf Haus und Grundstück zu begrenzen, aber ich denke, man sollte dabei stets im Hinterkopf behalten WIE widernatürlich es für einen HSH ist, fremde Menschen oder Hunde toll zu finden, sein Territorium zu ver- und unbewacht zurückzulassen oder sich eng begrenzt bewegen oder aufhalten zu müssen.
Muss man bei einem "normalen" Hund (und einem Second-Hand-Hund gleich zweimal) schon sehr aufpassen, ihn am Anfang nicht zu sehr zu fordern und zu überfluten, so muss man das denke ich bei einem reinen HSH wie Youri es ist gleich noch viel mehr. Er ist noch sehr jung und er ist noch sehr neu - er wird im Moment noch vieles einfach hinnehmen, was ihm eigentlich zu viel ist und die Folgen davon werden sich möglicherweise erst in ein paar Monaten oder (was bei seiner Rasse nicht ungewöhnlich wäre) erst noch viel später, wenn er richtig erwachsen wird zeigen.
Kurz: immer daran denken, wie diese Hunde eigentlich leben, den Gedanken verwerfen, einen normalen Begleithund aus ihnen machen zu wollen und sie nur in sehr behutsamen Schritten an "wesensfremde" Dinge heranführen.
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"Ein Leben ohne Fuchs ist möglich, aber sinnlos." :-)
Diesen Gedanken möchte ich mich anschließen. Wer einen HSH an seiner Seite hat, hat einen großartigen Beschützer, aber sicher keinen Hund, der mit jedem und allem gut Freund ist.
Ich habe schon mehrfach HSH trainiert, mich fasziniert ihre Andersartigkeit, aber ich erlebe eben auch, WIE anders sie ticken. Und denke, daß man das in gewissem Rahmen auch akzeptieren und nicht "abtrainieren" wollen sollte. Klar, manches muß einfach funktionieren, u.a., weil Gesetze auf Rasseeigenarten leider keine Rücksicht nehmen, aber ein stückweit sollte man seine Erwartungen und den Umgang mit dem Hund auch an dessen Strukturiertheit anpassen. Ähnlich, wie wir Mali-Halter das auch tun. Wer einen Hund will, der Fremden gegenüber nicht mißtrauisch, der nicht beute- und arbeitsgeil ist, sollte sich eben einfach keinen ins Haus holen. :-)
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)