Zitat Dein Vorgehen sollte jetzt sein, erstmal zu überlegen, was der Hund eigentlich will, wenn er in die Leine beißt. Ist es Übersprung, ist es Streß, ist es Frust oder was sonst? Hast Du das raus, überlegst Du, was Du ihm alternativ anbieten kannst. Bei Übersprung könntest Du z.B. einfach mal "Sitz" sagen (STATT "Nein") und dann clickern und Leckerchen geben, danach ein Leinenführigkeitsspiel einbauen. Bei Streß würde ich mal dringend über Entspannungssignale nachlesen und etwas konditionieren, das Deinen Hund "runterbringt", außerdem könntest Du mit ihm spielen, damit er sich so "entladen" kann. Bei Frust würde ich mal über positiv trainierte Unterordnungsübungen nachdenken - so ungefähr jedenfalls könnte man differenzieren, wobei es sicher auch Schnittstellen geben kann.
Die Belohnung für das Sitz kann z.B. eben so ein Spiel sein. Auch so ein Spiel kann man mit dem Hund lernen, meine haben großen Spaß dran. Dabei haben wir die Signale "Langsam", "Schnell", "Stop" und "Sitz" verwendet, alle sehr positiv und mit viel Leckerchen aufgebaut. Und damit bekomme ich meine Hunde in der Regel super dazu ordentlich an der Leine zu gehen, weil sie dieses Spiel einfach mögen. Ich wechsel hintereinander immer wieder mal schneller, mal weniger schnell die Signale, also z.B. "schnell... laaaangsam... schnell... stop... sitz... schnell... stop... laaaangsam... stop... sitz". Alles wird natürlich mit viel Spaß und Belohnung gemacht. Ich glaube da wird eine Leine schnell uninteressant. Das Gute an der Sache ist, dass der Hund die einzelnen Signale sehr positiv verknüpft und sie auch in anderen Situationen dann ganz gut und freudig ausführt.
Allerdings müsste man wirklich erstmal analysieren, ob Dein Hund wirklich einfach nur spielen will, oder ob es nciht doch Übersprungshandlung aus Streß oder Frust ist. Beschreib doch mal eine Situation. Was macht ihr, wo seid ihr, was passiert oder auch nicht und an welchem Punkt fängt er an in die Leine zu beissen?
Viele liebe Grüße Frau T.mit Lumpi,Mo undNils __________________________________________________________________________
Ich freue mich, wenn es regnet. Denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch. Karl Valentin
Ich habe aktuell das gleiche Problem - mein vierbeiniger Schatz nimmt dann auch mal den Ärmel wenn ihm die Leine aus der Schnauze rutscht......
Bei Dachs ist es die Aufregung, vor allem wenn vorher was spannendes oder aufregendes war. Ich habe jetzt 2 Varianten bis das Verhalten Geschichte ist: die 1. wende ich an, wenn ringsrum alles frei ist - ich lass die Leine einfach fallen. Die 2. Variante ist seine neue Beißwurst - da darf er jetzt reinbeissen und wir üben parallel auf Ansage auszulassen.
Ansonsten finde ich Kette auch nicht schlecht - es kommt aber immer auf die jeweilige Situation an. Bei mir wäre das bloss eine Krücke und würde nichts and der Ursache (totales Ausflippen) ändern. Wenn Deiner es als Spiel sieht........ vielleicht verleidet ihm die Kette dieses Verhalten.........
Zitat Wenn Deiner es als Spiel sieht........ vielleicht verleidet ihm die Kette dieses Verhalten.........
Da ist allerdings die Frage: will man dem Hund Spielen wirklich "verleiden"? Insbesondere, da auch Spielen ein normales hundliches Verhalten ist. Viel besser wäre es doch ihm eine Alternative beizubringen, die für ihn tatsächlich ein Ersatz ist, aber für den Alltag einfach besser passt.
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Das war vielleicht ein bissi undifferenziert ausgedrückt - ich meinte damit die Situation unterwegs in die Leine zu beissen. Mit Kette sucht sich Hund dann vielleicht ein anderes Spiel bzw Mensch zeigt ihm das. Manchmal bin ich leider ein bissi schreibfaul und versuche es kurz und knackig - führt leider selten zum Erfolg
Aber je nach Qualität des Zubeissens finde ich das eine wirklich grässliche Angewohnheit - manche Hunde schreddern ja in kürzester Zeit so jede Leine......und für die Zwischenzeit braucht man halt irgendein Management.
Zitat Aber je nach Qualität des Zubeissens finde ich das eine wirklich grässliche Angewohnheit - manche Hunde schreddern ja in kürzester Zeit so jede Leine....
Klar ist das nicht schön und es muss eine Lösung her. Allerdings sollte man da schon genau aufpassen, WARUM der Hund das tut und was man u.U. durch ein reines Verhindern oder Verleiden auslösen kann. Ein Hund, der z.B. aus Übersprung wegen Frust in die Leine beisst und man es ihm verleidet, wird vielleicht anfangen seine Alternative im Ankeifen anderer Hunde zu suchen (weil Frust ein sehr großer Streßauslöser für den Hund ist), das Hosenbein zu versuchen oder jeden Mist am Wegrand aufzuheben. Das Problem ist nicht beseitigt. Vielmehr sollte man die Situationen erkennen und proaktiv handelt. Was spricht dagegen dem Hund ein Spielie zum Tragen anzubieten, BEVOR er anfängt die Leine zu schreddern? Sobald man Streßanzeichen erkennt, Hund absitzen lassen, Spielie geben und erstmal tragen lassen. Danach wieder tauschen. Es kommt natürlich auf den Hund an - Lumpi würde ein Spielie nicht interessieren, der ist allerdings durch Interaktion mit mir umzulenken, eine UO-Übung und daraufhin ein kurzes Rennspiel etc. - es muss eben auf den Hund passen.
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Zuhause auf dem Grundstück oder aber ab und an mal Unterwegs. Immer dann wenn ich Herb übernehme also bei meinem Freund macht er das z. B. nicht. Andere Hunde sind nicht dabei.
Beim Dachs würde ich nach wie vor sagen: Umkonditionieren auf die Beißwurst.
Bei Herbi würde ich sagen: Offenbar hat das Kerlchen mindestens Langeweile. Arbeite mit ihm.
Viele Grüße Barbara mit Ritter Parcifal, Prince Maddox und Sir Lancelot sowie in ewiger Verbundenheit mit Malibub Athos, Seelenbub Ben, Spitzbub Ilias, Lausbub Seppl und 'dame de coeur' Lupa (G'lupa de la Noire Alliance)
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"Just a generation ago if you went near a dog when he was eating and the dog growled, somebody would say, 'Don't go near the dog when he's eating!, what are you crazy?' Now the dog gets euthanized. Back then, dogs were allowed to say, NO. Dogs are not allowed to say no anymore...They can't get freaked out, they can't be afraid, they can never signal 'I'd rather not.' We don't have any kind of nuance with regard to dogs expressing that they are uncomfortable, afraid, angry, or in pain, worried, or upset. If the dog is anything other than completely sunny and goofy every second, he goes from a nice dog to an 'AGGRESSIVE' dog." (Jean Donaldson)